Einführung in die Rechtssoziologie? Warenbezeichnungen versprechen oft mehr, als sie halten können. Gilt das auch für diesen Titel? Ich denke nicht, jedoch mit zwei Einschränkungen. Erstens zerfällt die Rechtssoziologie, wie die Soziologie allgemein, in verschiedene Ansätze, Paradigmen, Theorien und Methoden, die unterschiedliche Vorstellungen über Forschungsgegenstand und -interesse widerspiegeln. Eine Einführung kann daher bedeuten, sich auf einen bestimmten rechtssoziologischen Ansatz zu konzentrieren und diesen als den richtigen zu werten, oder die Vielfalt der Soziologien des Rechts selbst zu thematisieren. Letzteres erfordert grundlegende methodologische Überlegungen. Eine solche reflexive Einführung verfolgt dieses Studienbuch. Zweitens erscheint die Rechtssoziologie, unabhängig von ihrer wissenschaftstheoretischen Ausrichtung, zunächst als ein bunter Warenkorb. Im Gegensatz zur Jurisprudenz sind rechtssoziologische Erkenntnisse und Forschungsergebnisse kaum kanonisiert. Es gibt kein verbindliches "Stoff"-Repertoire, das man sich aneignen muss, um erfolgreich Rechtssoziologie zu studieren. Zu Recht wird die Frage aufgeworfen, ob diese Disziplin überhaupt „lehrfähig“ ist. Jeder Versuch einer Einführung bringt daher eine Entscheidung über relevante Inhalte und Themen mit sich.
Leo Kißler Books






Nachdem die erste Modernisierungswelle durch die Rathauser hindurch und dort merklich abgeflacht ist, baut sich Ende der 90er Jahre eine zweite Welle auf der Landerebene auf. Sie wird vor allem getragen durch flachendeckende Versuche der Aufgabenkritik, aber auch Maanahmen der Gesetzesfolgenabschatzung, Personalentwicklung und vor allem durch die Einfuhrung von Elementen des Neuen Steuerungsmodells.Dieser Band richtet den Blick auf zwei im offentlichen Bewuatsein sehr unterschiedlich aufgenommene Hochschule und Polizei. Mit "Polizei" wird der harte Kern von Hoheitsverwaltung assoziiert, traditionell zentralistisch organisiert und durchhierarchisiert, wahrend Hochschulverwaltung in Deutschland immer schon und immer noch traditionelle Orte der Selbstverwaltung verkorpert. Die Beitrage des Buches diskutieren daruber hinaus ubergreifende Fragen der politischen Steuerung des Reformprozesses und behandeln die Voraussetzungen und Moglichkeiten einer wissenschaftlichen Politikberatung. Mit Beitragen Jorg Bogumil, Michael Breitbach, Hans Brinckmann, Dierk Freudenberg, Heinz Fromm, Norbert Kersting, Leo Kialer, Hans-Jurgen Lange, Klaus Lenk, Karsten McGovern, Rolf Praml, Wolfgang Riotte, Dieter Schmidt und Dieter Wehe.
"Reform" suggeriert Fortschritt, fuhrt bisweilen aber auch zu gegenlaufigen Entwicklungen. Inwieweit profitiert vor diesem Hintergrund das kommunalpolitische Handlungsfeld der Gleichstellung von den kommunalen Reformprozessen, und wie lassen sich Mangel beheben? Das Werk stellt zum einen die Relevanz des Themas Gleichstellungspolitik im kommunalen Modernisierungskontext heraus und beschreibt zum zweiten die bislang wissenschaftlich nachweisbaren Defizite. Dabei hebt die Arbeit auf die Bedeutung von Akteursbeziehungen ab (Partizipation und Personalentwicklung/-politik), beschreibt Folgen aus dem internationalen Reformkontext und stellt aktuelle Ergebnisse aus der praxisbezogenen Forschung vor. Dieser Band informiert fur alle mit Frauenpolitik Beschaftigten (etwa Gleichstellungsbeauftragte oder WissenschaftlerInnen) uber den aktuellen Diskussionsstand und stellt zugleich Forderungen an eine zeitgemaae Gleichstellungspolitik in "modernen Rathausern". Die Autorinnen und Autoren reprasentieren die verschiedenen mit der Thematik befaaten Forschungsdisziplinen. Die Herausgeber sind Professor bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitat Marburg mit den Arbeitsschwerpunkten Verwaltungsmodernisierung und Gleichstellungspolitik.
In den 90er Jahren hat sich das Neue Steuerungsmodell (NSM) in der Version der Kommunalen Gemeinschaftsstelle als herrschendes Konzept für die Modernisierung der Kommunalverwaltung durchgesetzt. Es weist den Weg hin zu einem kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen, benennt die Ziele des Modernisierungswegs und beschreibt seine Etappen (Produktdefinition, Kosten- und Leistungsrechnung, dezentrale Ressourcenverwaltung, Controlling etc.). Es kann aber nicht auf die 'Stolpersteine' eingehen, an denen der Reformwille erlahmt und die das Vorhaben zum Scheitern bringen (können). „Moderne Zeiten im Rathaus?“ präsentiert hierzu nun - am Beispiel der Stadt Hagen - zum ersten Mal empirische Befunde. Der Band verortet das NSM in der Public-Management- Debatte und dokumentiert die Ergebnisse einer zweijährigen wissenschaftlichen Begleitung des Hagener Wegs. Im Vergleich mit alternativen Reformwegen in Saarbrücken (TQM) und Wuppertal (Reengineering) werden die Erfolgsaussichten der Vorhaben diskutiert und aus den unterschiedlichen Perspektiven der Reformakteure beleuchtet. Die Ergebnisse stellen das NSM und alternative Konzepte auf den Prüfstand der Praxis und wollen dazu beitragen, die nach wie vor hochgradig spekulative Reformdiskussion zu versachlichen. Sie bieten für alle, die im Reformprozeß oder seiner Vorbereitung eine aktive Rolle spielen wollen, die Möglichkeit, die andernorts gewonnenen Erfahrungen für die eigene Praxis in äußerst konkreter Weise fruchtbar zu machen.
Europäisierung und Verbetrieblichung von Tarifverhandlung und Konfliktaustragung bringen die nationalen Rechtsgrundlagen und Strategien des Arbeitskampfes unter Veränderungsdruck.
Von manchen schon als Dinosaurier eines längst versunkenen Industriezeitalters totgesagt, hat die Mitbestimmung in den Aufsichtsräten und im Betrieb ökonomische Krisen und wirtschaftlichen Strukturwandel überlebt. Sie gehört nach wie vor zu den Grundpfeilern der deutschen Wirtschaftsordnung. Allerdings besteht Modernisierungsbedarf. Die Internationalisierung der Industrie, der technisch-organisatorische Umbruch der Arbeitsbedingungen stellen die Mitbestimmungseinrichtungen unter Veränderungsdruck und bergen Probleme für die Mitbestimmungspraxis. Welche Aufgabe die Mitbestimmung im System der Industriellen Beziehungen erfüllt, auf welche institutionellen und rechtlichen Grundlagen sie sich dabei stützt und wie diese im Spiegel neuerer Forschungsergebnisse zu bewerten sind, ist Gegenstand des vorliegenden Lehr- und Arbeitsbuches zur Mitbestimmung in Deutschland. Diese Mitbestimmungsbilanz gewinnt ihre kritische Dimension dadurch, dass sie nicht unterschlägt, was mit der Mitbestimmungsidee einst auch gemeint war: eine demokratische Gestaltung der Bedingungen, unter denen die Menschen zu arbeiten haben.