Werner Wüthrich Books






Die Antigone des Bertolt Brecht
- 358 pages
- 13 hours of reading
Band II der dreibändigen Monografie über Bertolt Brecht und die Schweiz beleuchtet die Theaterarbeit und die Uraufführung der Antigone von Sophokles am Stadttheater Chur 1948 im Kontext des Exiltheaters und der europäischen Theaterentwicklung. Die Analyse der 'Antigone des Bertolt Brecht' bringt zahlreiche bisher unbekannte Details ans Licht, die für die Forschung über diesen modernen Klassiker der Vernunft von Bedeutung sind. Der Band reflektiert die Erneuerung und Entwicklung der deutschsprachigen Bühnenkunst an einer historischen Schnittstelle im 20. Jahrhundert. Besonders hervorgehoben werden die Wiederaufnahme experimenteller Theaterarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die Zusammenarbeit mit dem Bühnenbauer Caspar Neher, das 'Theaterwunder von Chur' und das Engagement von Hans Curjel für Brecht. Zudem wird untersucht, wie die 'Antigone' von Sophokles als Theaterstoff in der Nachkriegszeit relevant war und neue Produktionsformen hervorbrachte. Der Band bietet detaillierte Einblicke in die Arbeitsbedingungen und die kurzen Probenzeiten an einem Schweizer Stadttheater. Im zweiten Teil wird die Entstehung und Verbreitung von Brechts und Nehers Antigonemodell 1948 dokumentiert, sowie Brechts Konflikt zwischen den Fronten des beginnenden Kalten Krieges nach seiner Rückkehr aus dem Exil.
Koloman Wallisch, Arbeitersekretär und Nationalratsabgeordneter, wurde im Februar 1934 nach Kämpfen zwischen der Heimwehr und dem Republikanischen Schutzbund von einem Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er wurde zu einer Symbolfigur für die Verteidigung der Ersten Republik und den Widerstand gegen den aufkommenden Faschismus in Europa. In den 30er-Jahren beschäftigte sich Bertolt Brecht intensiv mit dem bewaffneten Widerstand der Arbeiterbewegung in Österreich, insbesondere den Februarkämpfen in der Obersteiermark. Geplant war ein antifaschistischer Gedichtzyklus über den Februar 1934 in Form einer Kantate, die der Komponist Hanns Eisler vertonen wollte. Die „Koloman Wallisch Kantate“, 1935 im dänischen Exil geschrieben, blieb jedoch unvollständig, obwohl Uraufführungen um 1937 und 1948 in Vorbereitung waren. Nach neuen Funden von Brecht-Manuskripten in Zürich verfasste der Schweizer Theaterautor und Brecht-Forscher Werner Wüthrich, basierend auf Brechts Handlungsplan, das Drama „Koloman Wallisch“ und integrierte die Gedichte aus dem Brecht-Fragment in seinen Text. Das Buch enthält den Dramentext, einen Essay zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Kantate sowie historisches Bildmaterial und erstmals Brechts Handlungsplan für die „Koloman Wallisch Kantate“.
Frauen Land Frauen
- 160 pages
- 6 hours of reading
Der neue Band von Werner Wüthrich und Carmela Odoni – mit authentischen Texten, Berichten und packenden Porträtsin Bild und Wort: eine Dokumentation über die Landfrauen von heute und ein Lesebuch über die Frage nach dem Lebenund Überleben auf dem Lande. Das Thema des neuen Buches von Werner Wüthrich ist der Alltag und das Leben auf den Bauernhöfen aus dem Blickwinkel der Bäuerinnen und über die Erfahrungen der mitarbeitenden Frauen des Bauernstandes. Kaum ein anderer Schriftsteller und Autor wäre geeigneter, dieses Thema aufzugreifen und auch aus der Perspektive der Landfrauen darzustellen. Wüthrich, der seit Jahren in Texten, Theaterstücken und Filmen immer wieder den brennenden Fragen der heutigen Bauern und Bäuerinnen auf den Grund geht, legt hier brisante Texte und Berichte zu einem Thema vor, das uns alle, ob Produzenten oder Konsumenten, mehr denn je betrifft. Eine authentische Dokumentation und gleichzeitig ein anregendes Lesebuch zu den heutigen Fragen unserer Landwirtschaftspolitik, zu den Lebensgrundlagen des Menschen, zu Landschaft, Landwirtschaft, Boden, Pflanzen, Tieren, zu den heissen Eisen von Preisen und Produkten, Märkten und Mächten einer Welt, die für wenige eine globale ist, für viele – und gerade für viele Frauen – aber eine, in deren Mittelpunkt die Familie und der Hof stehen – und der Wille, auch in schwierigen Zeiten zuüberleben.
Die sie Bauern nannten
- 167 pages
- 6 hours of reading
Thema des neuen Buches von Werner Wüthrich ist das Sterben der Bauernhöfe und das Verschwinden des Bauernstandes. Kaum ein anderer Schweizer Autor wäre geeigneter, dieses Thema aufzugreifen als gerade Wüthrich. Er, der in Texten, Theaterstücken und Filmen seit Jahren immer wieder den Fragen von Leuten, Land und Wirtschaft auf den Grund geht, legt hier brisante Texte zu einem Thema vor, das längst Pflichtstoff unserer Politiker sein sollte. Eine Dokumentation und ein Lesebuch zu den Fragen unserer Landwirtschaftspolitik: Land und Wirtschaft; Die Lebensgrundlagen der Landwirtschaft; Boden, Pflanzen und Tiere; Preise und Produkte; Handel, Märkte und Mächte in der Schweiz von heute.
Emil Zbinden
Selbstzeugnisse und Bilddokumente
Diese Künstler-Monografie zeigt Emil Zbinden zum ersten Mal in seiner ganzen Breite. Sie speist sich aus dem weitgehend unbekannten künstlerischen Nachlass mit mehreren tausend Skizzen, Zeichnungen und Bildern und dürfte auch für Zbinden-Kenner eine Überraschung und unerwartete Entdeckung sein. Im Zentrum steht der Künstler, der kritische Geist, der Zeitzeuge, der Chronist seiner Zeit und der visionäre Realist. In Texten und Bildern stellt der Band den Künstler vor als Partner im Gespräch und im Austausch mit Freunden und Künstlerkollegen wie Frans Masereel, Clément Moreau, Emil Burki, Eugen Jordi und mit Schriftstellern wie Carl Albert Loosli, Traugott Vogel, Alfred A. Häsler, Hans Ulrich Schwaar. Das Buch zeigt Emil Zbinden bei seiner Arbeit und gibt vielfältige Einblicke in die Werkstatt des Künstlers während allen Perioden seines Schaffens von 1928 bis 1991.
1948: Brechts Zürcher Schicksalsjahr
- 191 pages
- 7 hours of reading
Bertolt Brecht, nach all den Strapazen des Fliehens und der Exiljahre wieder zurück in Europa, bekam in seiner kurzen Schweizer Zeit Schwierigkeiten und Probleme zuhauf, die die Brecht-Forschung so bisher noch nicht gekannt hatte. Es ist nicht übertrieben, von mehreren Extremsituationen zu sprechen, in der sich der Exil-autor damals befand. Ihm folgten nicht nur im Abstand von wenigen Tagen die 'Steckbriefe' der Geheimdienste, er wurde immer wieder auch mit seinen persönlichen Konflikten konfrontiert; den Schwierigkeiten im Umgang mit Partnerinnen und Mitarbeiterinnen etwa, die Brecht mehr, als ihm lieb war, anzog und die ihn auch in Zürich wieder eingeholt hatten. Die Schauspielerin Valeria Steinmann, die mit ihm in Chur 1948 bei der Uraufführung der Antigone des Sophokles gearbeitet hatte, erinnerte sich an einen Eindruck, den Brecht damals vermittelte: dieser Mensch passte gar nicht in ein Land, das vom Krieg unversehrt geblieben sei, und nicht in die Schweiz von damals, wo alles relativ harmonisch schien: 'Ich glaube sogar, Bertolt Brecht hat Spannungen, Schwierigkeiten und Probleme, all dieses, einfach auch schöpferisch gebraucht.'
Werner Wüthrich, Schriftsteller und Theaterautor, bietet in seiner umfangreichen Monographie einen tiefen Einblick in die zahlreichen Bezüge Brechts und seines Werkes zur Schweiz. Er präsentiert neue Funde, die bedeutend für die Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts sein werden. Brecht steht für Auseinandersetzung, Provokation und Widerspruch, und sein Einfluss war überall spürbar. Das Verhältnis zu seinem Exilland Schweiz war angespannt; die offizielle Schweiz fürchtete den unbequemen Mann, was hier erstmals detailliert untersucht wird. Diese Untersuchung beleuchtet auch einige Theater- skandale und den Weg Brechts vom Skandalautor zum modernen Klassiker. Trotz polizeilicher Überwachung, Boykotten und Skandalen kann kein anderes Land so viele bedeutende Brecht-Uraufführungen vorweisen. Brecht und die Schweiz stellen eine faszinierende Etappe der neueren Theatergeschichte dar, geprägt von Missverständnissen und unerwarteten Wendungen. Unbestreitbar ist, dass Bertolt Brecht der Schweiz, ihren Theatern, Verlagen und Kulturen wesentliche Impulse und Höhepunkte verlieh.