Widmar Tanner Books



Im Jahr 2010 schätzte die Ernährungs- und Landwirtschafts-Organisation der Vereinten Nationen (FAO) die Zahl hungernder Menschen auf fast eine Milliarde. Das Ziel der Vereinten Nationen, diese Zahl bis 2015 zu halbieren, gestaltet sich angesichts des täglichen Anstiegs der Weltbevölkerung um 200.000 Menschen als herausfordernd. Eine Ausweitung der Anbauflächen ist kaum noch möglich, weshalb eine effizientere Produktion auf bestehenden Flächen notwendig ist. Die Ernährung der Menschheit basiert ausschließlich auf dem Verzehr von Pflanzen. Seit etwa 10.000 Jahren versucht der Mensch durch Selektion und gezielte Züchtung, die Grundlagen der Ernährung zu verbessern. Fortschritte in der Molekularbiologie und das Wissen über Genome haben die Pflanzenzüchtung erheblich erweitert und deren Potenzial gesteigert. Der Austausch von Genen zwischen Organismen ermöglicht es, neue Zuchtziele schnell zu erreichen (Grüne Gentechnik). Durch moderne Resistenzzüchtung könnten die weltweiten Ernteerträge um etwa ein Drittel steigen. Weitere Verbesserungen wie erhöhte Dürreresistenz und gesteigerte Nährwerte sind ebenfalls möglich. Der Berichtband enthält überarbeitete Vorträge und Diskussionen einer Fachtagung der Kommission für Ökologie sowie eine Stellungnahme und ein Schlagwortverzeichnis. Er richtet sich an Fachleute und interessierte Laien und soll zur Versachlichung des Themas 'Grüne Gentechnik' beitragen.