Am 7. Juni 1972 wurde Gudrun Ensslin, Mitbegründerin der RAF, in Hamburg festgenommen und in der JVA Essen inhaftiert. Sie wurde dort von den anderen Gefangenen isoliert und durfte nach einem BGH-Beschluß vom 12. Juni 1972 Besuche und Briefe nur von Angehörigen bekommen und auch selbst Briefe - außer an die Anwälte - nur an Angehörige schreiben. Ihre Briefe unterlagen der Zensur und wurden häufig beschlagnahmt. Gudrun Ensslin hat während ihrer Haft in Essen etwa 50 Briefe an ihre Schwester Christiane und ihren Bruder Gottfried geschrieben. Diese Briefe zeichnen ein differenziertes Bild Gudrun als Strafgefangene und politische Kämpferin, aber auch als interessierte, ratgebende und liebevolle Schwester. Es geht um Privates und Familiäres, um Bücherwünsche und Bedürfnisse des Alltags, um marxistische Theorie und Praxis und um die Schikanen von Anstaltsleitung und Justiz. Eine Einleitung und Erläuterungen von Christiane und Gottfried Ensslin ergänzen diese erstmals veröffentlichte Briefsammlung.
Gudrun Ensslin Books
Gudrun Ensslin was a foundational figure in the German terrorist group Red Army Faction (RAF). After joining forces with co-founder Andreas Baader, she was instrumental in politicizing his anarchist beliefs. Ensslin is often seen as the intellectual architect of the RAF, contributing to its bomb attacks.
