Michel Foucault (1926-1984), der anregende und umstrittene Querkopf, hat vor allem in seinen Studien «Überwachung und Strafen» und «Psychologie und Geisteskrankheit» die dunklen Hintergründe der Moderne ausgeleuchtet. Gilt sie weithin als Projekt der Humanisierung aller Lebensbereiche, so erkennt Foucault dagegen in der Moderne zur Macht gewordenes Wissen. Mit ihm können einzelne wie Gruppen aus der Gesellschaft ausgeschlossen und unterdrückt werden. Foucaults Machtanalysen haben an wissenschaftlicher Brisanz nichts eingebüßt.
Bernhard H. F. Taureck Books






Aus zwei Quellen schöpfend, der jüdischen Tradition und der Phänomenologie Husserls, ist Emmanuel Lévinas konsequent einen Denkweg gegangen, der die Existenzphilosophie Sartres hinterfragt und sich mit dem Poststrukturalismus berührt. Dabei ist Lévinas weder Poststrukturalist noch Existenzphilosoph. Er ist beides. 'Es empfiehlt sich, auf Taurecks ausgezeichnete kleine Einführung zurückzugreifen, die Lévinas philosophisch-ethische Herausforderung – entgegen der immer noch gängigen theologisch zentrierten Rezeption – wirklich ernst nimmt. Wichtig ist diese Einführung vor allem deshalb, weil sie auch Kritik an Lévinas diskutiert.' Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Sophisten
- 178 pages
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Die Lehre der Sophisten leitete im 4./5. Jh. v. Chr. eine völlig neue, auf den Menschen - seine Ethik und sein Erkenntnisvermögen - ausgerichtete Epoche der Philosophie ein. „Der Mensch als Maß aller Dinge“ - diese Perspektive war als Erbe großer Denker wie Protagoras von Abdera lange und heftig umstritten. Eine fundierte Einführung in die Weisheit der philosophischen Grundelemente, die sich bis in die Wahrheitsfindung der Gegenwart hinein ihre Bedeutung bewahrt haben.
Jean-Jacques Rousseau war wegen seiner Zivilisationskritik schon zu Lebzeiten heiß umstritten. Diese Monographie räumt mit dem Missverständnis auf, der französische Philosoph habe ein «Zurück zur Natur» propagiert. Sein Werk zeigt vielmehr, wie greifbar nah individuelles Glück zu sein vermag – und wie leicht ein Gemeinwesen die Voraussetzungen dafür schaffen könnte.
Bernhard H. F. Taureck ist Philosophieprofessor i. R. (Universität Braunschweig). Er ist, neben zahlreichen Aufsätzen und Artikeln, unter ihnen Texte in englischer, französischer oder spanischer Sprache, Autor und Herausgeber von mehr als 30 Büchern. Zuletzt erschien: «Hamlet. Widerstand gegen den Überwachungsstaat» (Weilerswist 2017). «Drei Wurzeln des Krieges und warum nur eine nicht ins Verderben führt» (Zug 2019). Zusammen mit Burkhard Liebsch: «Drohung Krieg. Sechs philosophische Dialoge zur Gewalt der Gegenwart» (Wien/Berlin 2020). Für «rowohlts monographien» schrieb er die Bände über Michel Foucault (rm 50506, 1997) und Jean-Jacques Rousseau (rm 50699, 2009).
Hier wird erstmalig ein Manifest des Veganen Humanismus vorgelegt. Soll die Menschheit vegan werden, muss der traditionelle Humanismus durchschaut und überwunden werden. Was ist für uns ein Übel? Mit Sicherheit alles, was wir den Tieren antun: sie erzwungen hilflos aufziehen, sie schmerzvoll transportieren, sie in Experimenten quälen, sie in Todesangst nicht selten betäubungslos töten. Was ist das Böse? Das Übel, das Anderen angetan wird. Unser Umgang mit den Anderen bildet im Fall der Tiere ein verwerflich böses Verhalten. Auch sind alle, die Tierfleisch verzehren, für die Massentierhaltung und die Massentiertötung mitverantwortlich. Was war bisher Humanismus? Unbedingter Vorrang menschlicher Interessen, einschließlich der Nutzung und Vernutzung der Tiere. Was soll Veganer Humanismus sein? Ein für Menschen und Tiere gerechtes und wohltätiges Ende aller Tiernutzung. Anstatt den Tieren unwirksam Rechte zu verleihen, läuft Veganer Humanismus auf eine ebenso erfüllbare wie unbedingte Pflicht hinaus, die Tiere aus aller Nutzung durch die Menschen zu entlassen. Das Zeitalter eines Veganen Humanismus ist angesagt.
Die Antworten der Philosophen
- 262 pages
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Wozu ein Lexikon der Philosophen? Um bei Philosophen Antworten auf Fragen zu finden, die wir uns alle stellen. Sie lauten zum Beispiel: 'Inwiefern ist Unvereinbares vereinbar?' 'Was weiß ich, und was möchte ich?' 'Was bindet mich?' 'Wie sieht das Wirkliche von innen aus?' 'Was soll sein?' 'Welchen Sinn vermag unser Eintagsfliegen-Leben zu haben?' 'Was hat die Philosophie unserer Feigheit und Schuftigkeit entgegenzusetzen?' Heraklit, Montaigne, Lévinas, Bergson, Platon, Marc Aurel oder Sartre liefern uns zugängliche und verstehbare Antworten, wenn wir ihnen Fragen dieser Art vorlegen. Dieses andersartige Nachschlagewerk richtet sich an junge und an alte Ratsuchende und Liebhaber der Philosophie, an Laien wie an Fachleute. Und lädt dazu ein, einige Philosophen für uns neu zu entdecken.

