Der Band fasst den Erkenntnisstand zum demographischen Wandel aus betriebswirtschaftlicher Perspektive zum Thema „Arbeit, Altern und Betrieb“ zusammen. Dabei werden insbesondere die Beschäftigungs-, Lohn- und Produktivitätseffekte in Betrieben untersucht und im internationalen Vergleich die Wirkungen institutioneller Rahmungen betrachtet. Die Befunde liefern erste Antworten auf die Frage, mit welchen Regelungen und Maßnahmen sowohl Beschäftigung älterer Arbeitnehmer als auch betriebliche Produktivität in Deutschland im demographischen Wandel gewährleistet und verbessert werden können.
Uschi Backes Gellner Books






Die Dynamik des internationalen Wettbewerbs erfordert eine kontinuierliche Anpassung und Flexibilisierung der betrieblichen Personalpolitik. Neben neuen Anforderungen an die Anreizgestaltung bedingt diese Entwicklung auch neue Herausforderungen an die Flexibilität und die Qualifikation von Arbeitnehmern. Die Beiträge dieses Tagungsbandes widmen sich diesem aktuellen Untersuchungsgebiet aus unterschiedlichen Perspektiven. Ihre inhaltliche Bandbreite reicht dabei vom Setzen von Leistungsanreizen durch Vergütungs- und Kontrollsysteme über die Holdup-Problematik bei der Personalqualifikation bis hin zum Einfluss von Arbeitsmarktinstitutionen auf die Einsatzflexibilität von Mitarbeitern. Prof. Dr. Uschi Backes-Gellner ist Direktorin des Seminars für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaftslehre, Universität zu Köln und Vorstand des Instituts für Mittelstandsforschung, Bonn. Prof. Dr. Matthias Kräkel ist Direktor der Betriebswirtschaftlichen Abteilung II des Instituts für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Universität Bonn. Prof. Dr. Bernd Schauenberg ist Direktor des Betriebswirtschaftlichen Seminars III, Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Dipl.-Kfm. Gunter Steiner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Betriebswirtschaftlichen Abteilung II des Instituts für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Universität Bonn.
Trotz anhaltend hoher Arbeitslosigkeit kann jedes dritte Unternehmen mindestens eine Stelle nicht besetzen - so das Ergebnis einer Befragung von 730 gewerblichen und freiberuflichen Unternehmen in Ost- und Westdeutschland durch das IfM Bonn im Jahre 1999. Auf der Basis uni- und multivariater Analysemethoden gehen die Autoren folgenden Fragen nach: - Welche Arbeitsplätze können nicht besetzt werden und wie ist das Anforderungsprofil dieser offenen Stellen? - Welches sind die unternehmensinternen und -externen Ursachen? - Sind KMU stärker betroffen als große Unternehmen? - Sind Arbeitsplätze in KMU aus Sicht der Arbeitskräfte attraktiv? - Durch welche Maßnahmen können Unternehmen und öffentliche Arbeitsmarktakteure das Stellenbesetzungsproblem von KMU verringern? Es wird deutlich, dass sich die Beschäftigungsprobleme nur abbauen lassen, wenn der gesamtwirtschaftliche Rahmen beschäftigungsfreundlicher gestaltet wird. Ein entscheidender Faktor aber ist, dass die Unternehmen selbst ihre Methoden der Personalsuche und der Personalarbeit optimieren und durch eine vorausschauende Personalentwicklungspolitik dem Mangel an Fachkräften auf externen Arbeitsmärkten begegnen.
Im Rahmen sich ändernder Wettbewerbsbedingungen bilden sowohl die Entlohnung von Arbeitnehmern als auch die Arbeitszeitgestaltung wichtige Variablen der betrieblichen Personalpolitik und damit des Unternehmenserfolges. Die in diesem Sammelband zusammengefaßten Arbeiten analysieren aktuelle Entwicklungen dieser Variablen. Die Autoren untersuchen - theoretisch wie auch empirisch fundiert - sowohl konkrete Anwendungsfälle als auch die Rahmenbedingungen betrieblicher Personalpolitik.
Berufliche Weiterbildung ist selten Gegenstand bildungsökonomischer Analysen gewesen. Die Autoren des vorliegenden Bandes widmen sich dieser Thematik in europäischer Perspektive. J. Münch stellt die Frage, ob von einem »europäischen System« der Weiterbildung die Rede sein könne. Er analysiert die Weiterbildungsstrukturen verschiedener europäischer Länder sowie deren Finanzierungsmuster und fragt nach den Kostenstrukturen der beruflichen Weiterbildung. H.-J. Bodenhöfer und F. Ofner untersuchen, welche Optionen jungen Österreichern im Anschluß an eine erfolgreiche Lehre offen stehen und welcher Stellenwert beruflicher Weiterbildung zukommt. Sie fragen dabei nach den Wechselwirkungen zwischen Lebenssituation, Motivation und Weiterbildungserfolg unter den Jugendlichen. U. Backes-Gellner beobachtet, daß evidente Differenzen in den Berufsausbildungsarrangements der europäischen Länder bestehen und leitet daraus die Frage nach Konvergenztendenzen zwischen den Berufsausbildungssystemen der europäischen Länder ab. Dabei sucht die Autorin nach betrieblichen Bildungsstrategien, die für Konvergenz- oder Divergenztendenzen verantwortlich sein könnten. R. v. Weizsäcker nimmt das fundamentale Problem des Zusammenhangs von Chancengleichheit, Statusmobilität und öffentlichen Bildungsinvestitionen in den Blick. Ihm geht es vorrangig um die Frage, ob hinter stabilen Einkommensverteilungsrelationen ein hohes oder niedriges Maß an individueller und sozialer Mobilität steht, d. h. ob das Chancengleichheitsziel mit dem Mobilitätsziel kompatibel ist. Alle vier Beiträge gelangen zu interessanten und z. T. überraschenden Ergebnissen.
Sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der öffentlichen Diskussion stehen Fragen der Umgestaltung des Bildungswesens ganz oben auf der Tagesordnung. Das hat vielfältige Ursachen. Diese gründen sich nicht nur auf den klassischen Zielkonflikt zwischen Effizienz und Gerechtigkeit, sondern reflektieren auch Folgewirkungen des technischen Fortschritts sowie die zunehmende Internationalisierung der Bildungssysteme. Die in der Bundesrepublik Deutschland stattfindende Reformdiskussion folgt damit einem Anpassungszwang des „Marktes für Humankapital“ an die Gegebenheiten des wirtschaftlichen Wettbewerbs innerhalb und zwischen hochentwickelten Industrieländern. Mit welchem Ziel und auf welche Weise sollte das Bildungssystem verändert werden? Offensichtlich haben gesamtwirtschaftliche und institutioneninterne Effizienzziele eine hohe Priorität. Mögliche Wege dorthin berühren in zentraler Weise die Themen Deregulierung und Finanzierung. Es ist ein Anliegen dieses Bandes, die bildungsökonomische Rolle des Staates vor diesem Hintergrund auf den Ebenen der Schule, des Dualen Systems, der Hochschule und der Weiterbildung in einigen aktuellen Ausschnitten neu zu beleuchten.
Um geänderten Absatzmarkt- und Wettbewerbsbedingungen sowie neuen technologischen Anforderungen gerecht werden zu können, müssen Unternehmen in ihrem jeweiligen Kontext ständig Anpassungen der Personalausstattung vornehmen. Neben Einstellungen und Entlassungen sind dies insbesondere Umbesetzungen und Höherqualifizierungen und die in diesem Zusammenhang notwendigen Lohn- und Vergütungsanpassungen. Die in diesem Sammelband vorgelegten Arbeiten beschäftigen sich im weitesten Sinne mit den besonderen Problemen und Konsequenzen quantitativer und qualitativer Personalanpassungsstrategien. So werden von den Autoren einerseits verschiedene Anpassungsstrategien und deren einzelbetriebliche Rationalität analysiert, andererseits werden die Wirkungen unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen auf sowie die gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen von betrieblichen Anpassungsstrategien untersucht.
Mitarbeiterbeteiligung in kleinen und mittleren Unternehmen
Verbreitung, Effekte, Voraussetzungen
- 191 pages
- 7 hours of reading
Trotz der ihr zugeschriebenen Vorteile ist die materielle Mitarbeiterbeteiligung - gerade in kleinen und mittleren Unternehmen - in Deutschland wenig verbreitet. Auf der Basis schriftlicher und mündlicher Unternehmensbefragungen mithilfe bi- und multivariater Analysemethoden gehen die Autorinnen folgenden Fragen nach: In welchem Umfang sind die verschiedenen Beteiligungsformen verbreitet und gibt es unternehmensgrößenspezifische Unterschiede? Welche finanz- und personalwirtschaftlichen sowie steuerlichen Effekte können von den unterschiedlichen materiellen Beteiligungsformen erwartet werden? Inwieweit lassen sich positive Effekte materieller Beteiligungseffekte auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen empirisch nachweisen? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Einführung eines materiellen Beteiligungsmodells erfolgreich und dauerhaft wirksam ist?
Bildungssystem und betriebliche Beschäftigungsstrategien in internationaler Perspektive
- 158 pages
- 6 hours of reading
Die Ausstattung und Qualität des Humankapitals sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern und Unternehmen. Der Bestand an Humankapital resultiert aus privaten, betrieblichen und staatlichen Bildungsinvestitionen, die stark von den institutionellen Rahmenbedingungen der nationalen Bildungssysteme beeinflusst werden. Im März 2001 analysierte der Bildungsökonomische Ausschuss auf seiner 26. Jahrestagung in Trier nationale Bildungssysteme und deren Auswirkungen auf betriebliche Bildungs- und Beschäftigungsstrategien sowie die individuelle Bereitschaft zur Teilnahme an Bildungsangeboten im internationalen Vergleich. Die Autoren untersuchen das deutsche Bildungssystem und andere internationale Systeme, um den Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen abzuleiten. Zudem werden klassische internationale Vergleiche durchgeführt, die mithilfe quasi-experimenteller Designs die Bildungs- und Beschäftigungspraktiken in zwei Ländern unter kontrollierten Bedingungen vergleichen. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen betrieblichen Strategien und institutionellen Rahmenbedingungen nachzuweisen. Die Aufsätze reichen von theoretischen Analysen, die auf formalen Modellen basieren, bis hin zu empirischen Untersuchungen, die durch ausgefeilte ökonometrische Verfahren unterstützt werden.