Alle Beiträge gehen zurück auf das von Glenn W. Most im Sommer 1999 veranstaltete 5. Heidelberger Kolloquium zu historischen und methodologischen Fragen der Philologie. Dies ist der letzte Band der Reihe Aporemata.
Glenn W. Most Books
Glenn W. Most is a professor of ancient Greek at the Scuola Normale Superiore in Pisa and a visiting member of the Committee on Social Thought at the University of Chicago.






Die Kommentierung von Texten hat eine weit zurückreichende Tradition, innerhalb derer sie eigenständige Entwicklungen und oftmals erstaunliche Wirkungen entfaltet hat. Der Band zeigt mehrere Ausschnitte aus dieser Tradition, wobei er sich nicht auf die europäische Klassik der griechischen und lateinischen Literatur beschränkt, sondern Beispiele aus den Bereichen Assyriologie, Sinologie, Judaistik und Islamistik heranzieht. Ebenso wird der Blick geweitet durch Beiträge zur Kommentierung von Kunstwerken, die das Bemühen um die sprachliche Umsetzung von optischer Erfahrung zeigen. Transformation von Ideen und Formen, von Methoden und Techniken wird als ein grundlegendes Charakteristikum von Kommentierung sichtbar. Daß diese Entwicklung niemals abgeschlossen ist, erweist die Auseinandersetzung mit modernen Literaturtheorien sowie mit den Möglichkeiten der elektronischen Medien. – Alle Beiträge des Bandes gehen zurück auf das von Glenn W. Most im Sommer 1997 veranstaltete 3. Heidelberger Kolloquium zu historischen und methodologischen Fragen der Philologie.
Der Finger in der Wunde
Die Geschichte des ungläubigen Thomas
Historisierung – die Überzeugung, dass die Phänomene, die eine Wissenschaft untersucht, wesentlich durch ihre spezifische Geschichtlichkeit bestimmt sind und dass daher Pflicht und Ziel der Wissenschaft in der Erforschung dieser Geschichtlichkeit bestehen – ist nicht so sehr eine besondere Praxis oder Disziplin innerhalb der Philologie, sondern eine methodologische Voraussetzung, die sich in vielen verschiedenen Disziplinen und in einer Reihe verschiedener wissenschaftlicher Praktiken manifestiert. Insofern stellt sich das Thema dieses Bandes im Vergleich zu denjenigen der früheren Bände dieser Reihe als eine Erweiterung und Vertiefung dar. Von der Historisierung wird meistens historisierend behauptet, sie sei eine spezifisch europäische Entwicklung und habe sich insbesondere im Verlaufe des 18. und 19. Jahrhunderts herausgebildet. Ziel dieses Bandes ist es, die Rolle der Historisierung in verschiedenen Disziplinen vor allem während der letzten zwei Jahrhunderte exemplarisch zu untersuchen, um solche Behauptungen kritisch zu prüfen und um damit zu einem differenzierteren und präziseren Verständnis des Gesamtphänomens der Historisierung zu gelangen. Dabei wird die Rolle der Historisierung in solchen Disziplinen wie Philologie, Religionswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie und Anthropologie untersucht. Die meisten Beiträge des Bandes gehen zurück auf das von Glenn W. Most im Sommer 1998 veranstaltete 4. Heidelberger Kolloquium zu historischen und methodologischen Fragen der Philologie.