Explore the latest books of this year!
Bookbot

Cordula Gerhard

    Das Erbe der "grossen Form"
    Ich wollt in Liedern oft dich preisen
    An mein Kind
    • 1998

      "An mein Kind" - so überschrieb Richard von Schaukal ein Gedicht, das in sechs einfachen Zeilen eine ungewöhnliche Verkehrung der Eltern-Kind-Beziehung präsentiert. Hier bittet der Vater das Kind um Fürsorge und Wegweisung. Versammelt sind Gedichte, die Töchtern und Söhnen gewidmet sind – anrührend, witzig, belehrend, traurig und überraschend. Dieses lebendige Kaleidoskop zeigt die vielstimmigen Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen, Müttern und Töchtern, sowie Vätern und Töchtern und Müttern und Söhnen. Hinter dem ehrfurchtgebietenden Dichternamen offenbart sich der Familienmensch: der fürsorgliche Vater und die liebende Mutter, mit all den Freuden, Erwartungen und Ängsten, die das Leben mit Kindern prägen. Bei aufmerksamem Lesen fallen wiederholt ähnliche Motive und Themen auf. Der Band versammelt Gedanken, Beobachtungen und Lebensweisheiten in fünf Motivkreisen, die den Lebensbogen eines Kindes widerspiegeln: Geburt, Geburtstag, Wiegenlied, Kindsein, Lebenslehre und Tod. Bemerkenswert ist, dass die Hälfte der zitierten Poeme dem 20. Jahrhundert angehört. Es geht um ein Verstehen vom Kind her, wobei das Unbegreifliche des Kindes unangetastet bleibt. Kritische Distanz, Achtung vor dem anderen und das Aushalten des Nichtverstehens prägen die Gedichte, insbesondere in der Nähe zur Gegenwart.

      An mein Kind