Der Autor (Jahrgang 1948) beschreibt seinen Ausbruch aus einer belastenden Kindheit in Salzburg, der ihn nach Paris und in die USA führt. Nach einem Selbstmordversuch kämpft er mit den Rückkehr zu bürgerlichen Normen und träumt von Freiheit. Das autobiografische Fragment zeigt eine schonungslose Selbstreflexion und tiefgreifende Verzweiflung.
Erich Wolfgang Skwara Books





Tristan Island
Roman
Der österreichische Diplomat Dr. Anselm Traurig verbrachte seine ereignislose Dienstzeit in Afrika vor einer Karte des Südatlantiks, auf der er eines Tages Tnstan Island entdeckte - die entlegenste bewohnte Insel der Welt. Er vergaffte sich in die Insel. Er hatte endlos Zeit, von ihr zu träumen. Klein war sie und in der Mitte gelegen - wie Österreich, dessen armselige Realität ihn schmerzte. Auf dieser Insel wäre der Traum einer anarchistischen Glücksgemeinschaft fast in Erfüllung gegangen. Jahre später zur Vertretung an die Pariser Bot schaft seines Landes entsandt, beschwor Traurig mit seinem resoluten Versuch, größte Nähe zu einem geliebten Menschen herzustellen, eine Katastrophe herauf. Seither lebt der in den vorzeitigen Ruhestand Versetzte in Südkalifornien, als Legationsrat in Ruhe. Am liebsten sitzt er auf der Terrasse eines italienischen Restaurants mit Blick auf den Pazifik. In seine träumende Betrachtung des Meers stehlen sich Überlegungen, wie Tristan Island aus dem Südatlantik in den Pazifik zu schleppen wäre, an den Rand des Blickfelds, in greifbare Nähe. In Gedanken rüstet er eine Expedition aus, stellt er eine Schiffsbesatzung zusammen, trifft er bereits seine Auswahl unter den Ballspielern am Strand...
Für manche Menschen ist jede Zeit eine Zeit der Gefahr, in der das Leben intensiver wird und sich auf den gegenwärtigen Augenblick konzentriert. Lebenshunger und Unersättlichkeit zeichnen sie aus, oft auf Kosten von allem anderen. Stein, ein Österreicher in Kalifornien, pendelt zwischen Neuer und Alter Welt und lädt seinen Freund Stéphane zu dessen fünfzigstem Geburtstag an die Westküste ein. Ihr einwöchiges Zusammensein wird zu einer Fahrt ins Blaue, einem Erinnerungs- und Bilanztrip, der sie schließlich ins Kasino Viejas führt. Dort schreibt Stéphane einen Brief an die verlorenen Menschen seines Lebens, in dem er jede Untreue und Herzlosigkeit eingesteht, ohne sich zu entschuldigen. Die Freunde, die außer ihrer Vergangenheit und ihrem Hunger nicht viel verbindet, ermutigen sich gegenseitig. Trotz vieler Fehler setzen sie ihren Weg fort. In Paris, wo Stein kürzlich mit der jungen Sophie, die „reine Zerbrechlichkeit“ war, einen langen Kuss geteilt hat, stürzen bei Erdarbeiten Särge ans Licht. Stein fragt sich, wer die Toten der Place Baudoyer waren. Festlichkeit erfüllt ihn, als er Sophies Hand ergreift und die gaffende Menge verlässt. Diese Toten sprechen zu ihm: Kümmere dich, jetzt ist die Zeit zu leben. Rastlos fliegt Stein zwischen Amerika und Europa hin und her, unbelehrbar und auf der Suche nach neuen Abenteuern, bis der Besuch eines Freundes aus Paris ihn zum Stocken bringt.
Eis auf der Brücke
Roman
Sebastian Winter fliegt von Wien zu einem Architekturkongress in die amerikanische Stadt, in der er vor mehr als fünfzehn Jahren mit seiner Frau gelebt hat. Bisher hat er den Ort gemieden und die Erinnerungen an die Frau seines Lebens, die eines Tages an einer Kreuzung aus seinem Auto stieg, um auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, konsequent verdrängt. Er hält sich für genügend gleichgültig, auch am Ort der Tat seine Überlegenheit zu bewahren. Beim Abschlusscocktail jedoch überfällt ihn plötzliche eine absurde Angst, Claudia könnte unter den Gästen sein. Eine Angst, die in letzten Endes hinter Gittern bringt ... Skwaras ungewöhnliche Liebesgeschichte mit Zügen eines Film-Thrillers entwirft das Porträt eines ängstlichen Zeitgenossen im Gewande des wirklichkeitsüberlegenden Ästheten.