Stefan Hiobertus, Mitte Vierzig, Journalist, reist im Frühling nach Berlin, um die Tochter einer RAF-Angehörigen zu interviewen. Mit dem Zug durchfährt er die ehedem antagonistischen politischen Systeme und kehrt schließlich nach langen Gesprächen in Cafés und einer Fahrradniederlegung für Rudi Dutschke aus Berlin in seine bayrische Kleinstadt zurück. Und findet sich hier unvermittelt von seiner Frau verlassen wieder. Hiobertus flieht überstürzt nach Kroatien, in das Hotel Nova Perspektiva. Hier, inmitten verblichenen Glanzes, am Meeressaum mit unendlich wirkenden Kieselstränden, trifft er auf den alten russischstämmigen Dichter und Intellektuellen Maxim, der zunehmend Nabokovsche Züge annimmt. Zu ihnen stößt ein Mann, der sich Anzeiger nennt, ein extrovertierter Performer im Sinne eines D’Annunzios. Und schließlich taucht – in wechselnden Szenerien zwischen altmodischem, rotplüschigem Hotel und einem neuerbauten klarweißen Haus – eine mysteriöse Frau ungewissen Namens und ebensolcher Herkunft auf, die bald Hiobertus Gedanken und Träume beherrscht. Wie löst sich diese fantastisch anmutende Welt der Rätsel wieder auf? Was bleibt Hiobertus am Ende noch? Nichts weiter als ein absurdes Gedichtchen?
Jürgen Huber Books






Max und Moritz
Frühe Streiche
Wilhelm Buschs freche Buben Max und Moritz haben auch zum 150-jährigen Jubiläum nichts von ihrer Faszination und Anziehungskraft auf Kinder und Erwachsene verloren. Als Vater und Tochter haben Jürgen und Mey Huber in den letzten Jahren immer wieder neue Streiche erfunden; die sieben, die ihnen am besten gefallen, haben sie in diesem neuen Band von „frühen Streichen“ zusammengestellt, um sie auch mit anderen Familien zu teilen. Autor, Autorin und Illustrator wünschen, dass auch diese Streiche vielen Menschen ein Lächeln schenken.
Kreative berichten oft, dass ihre besten Ideen während Spaziergängen, unter der Dusche oder auf langen Zugfahrten entstehen, nie jedoch am Schreibtisch nach langem Grübeln. Die Ideenfindung scheint auf Geistesblitze angewiesen zu sein, die außerhalb der gewohnten Umgebung des Entwerfers stattfinden. Designer arbeiten in der Regel innerhalb definierter Problemstellungen, was ein kreatives Spannungsfeld zwischen Geistesblitz und intensivem Nachdenken erzeugt. Zu viel Freiheit kann die Kreativität ersticken. Gottlieb Guntern beschreibt eine kreative Problemlösungsstrategie, die einem Auster ähnelt, indem sie ein eingedrungenes Sandkorn in etwas Wertvolles verwandelt. Diese Art des „Goldmachens“ ist ein fruchtbarer Weg, um zu innovativen Ansätzen zu gelangen. Im Schriftentwurf setzten sich 16 Studierende des Schriftkurses der HTW unter der Leitung von Prof. Huber im Wintersemester 2009/10 mit typografischen Problemen auseinander und entwickelten kreative Lösungen in Form eigener Schriften. Ihre Projekte reichten von Schriften, die das Chaos unterschiedlich langer Namen auf gleich breiten Klingelschildern beseitigen, bis hin zu Fonts für das Senkrechtlesen von Buchrücken. Die Ansätze entstanden sowohl durch Geistesblitze als auch durch intensives Nachdenken, möglicherweise sogar unter der Dusche.
Eine Vision für ein dynamischeres Europa
- 188 pages
- 7 hours of reading
Diese Arbeit wurde mit dem Dr. Alois Mock-Wissenschaftspreis 2006 ausgezeichnet. Europa hat mehr Einwohner und eine ebenso starke Wirtschaft wie die USA. Bei Klimaschutz, nachhaltigem Wirtschaften und der Friedenssicherung nehmen wir eine Vorreiterrolle ein. Doch trotzdem sind es die USA, die weltweit den Ton angeben. In Zeiten massiver Fehlentwicklungen, wie derzeit dem «Krieg gegen den Terror», sollte Europa eine maßgebliche Rolle einnehmen. Dieses Buch entwickelt eine Vision für ein starkes und dynamisches Europa ohne Nationalismus und zeigt konkrete Wege auf, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Dabei werden innere Reformen, mögliche Leitfäden der Außenpolitik und Wege zu mehr wirtschaftlicher Dynamik diskutiert und vor dem Hintergrund aktueller Daten und Entwicklungen kritisch hinterfragt.
Guicciardinis Kritik an Machiavelli
Streit um Staat, Gesellschaft und Geschichte im frühneuzeitlichen Italien
- 212 pages
- 8 hours of reading
Im Florenz der frühen Neuzeit ist heftig umstritten, was die Politik für die Gemeinschaft leisten könne bzw. solle. Niccolò Machiavelli bezieht sich bei seinen politischen Überlegungen auf die Geschichte der Römischen Republik und die Erfahrungen der Römer. Hier setzt die Kritik seines Zeitgenossen Francesco Guicciardini an, der Machiavellis Werk studiert und seinen eigenen Vorstellungen einer guten Republik in vielen Bereichen gegenüberstellt. In seiner vergleichenden Quellenanalyse geht Jürgen Huber folgenden Fragekomplexen nach: „ Welche kommunikativen Intentionen und welche politischen Ziele verfolgen Machiavelli und Guicciardini? “ Welche Methoden wenden sie an? „ Wo setzt Guicciardinis Kritik an? “ Welche Konturen nimmt die Staatsgewalt in Machiavellis und Guicciardinis Konzeptionen an und wie wollen sie die Stabilität des Staates sicherstellen? Durch die Betrachtung der Blickwinkel, aus denen Machiavelli und Guicciardini ihre mitunter sehr verschiedenen Haltungen zu Staat, Gesellschaft und Geschichte entwickeln, ergeben sich unmittelbare Einblicke in das soziale und politische Leben der Stadt Florenz und ihrer Bewohner und es entsteht ein neues, facettenreiches Bild der politischen Theorie im Italien jener Zeit.
Anlässlich der US-Präsidentschaftswahl 1988 wurde an der University of Iowa die erste Wahlbörse veranstaltet und überraschte Veranstalter, Teilnehmer und Kommentatoren mit einer Prognose, die zehn mal exakter war als die besten Umfragen. Bei der nächsten Wahl 1992 wurde wieder ein Markt veranstaltet, wobei das Prognoseergebnis dem Wahlergebnis bis auf 0,06 % nahekam. Damit schien das „Wundermittel“ der Wahlforschung gefunden. Offenbar bringt die Anwendung von Marktmechanismen zur Vorhersage der Ergebnisse politischer Wahlen mit geringem Aufwand wesentlich bessere Ergebnisse als andere Methoden der Wahlprognose. Auch für die Finanzwirtschaft sind diese Märkte von grossem Interesse, schienen sie doch zu untermauern, dass Märkte mit verstreuten und unsicheren Informationen zu einem fast perfekten Ergebnis gelangen konnten. Doch bei der nächsten Präsidentschaftswahl 1996 kam die Ernüchterung: Wieder wurde ein Markt veranstaltet, an dem sich mehrere Hundert Händler beteiligten, doch diesmal war die Prognose desaströs und lag weiter vom Wahlergebnis entfernt als Umfragen. Ziel des Autors ist es, das Instrument Wahlbörsen mit seinen Stärken und Schwächen darzustellen und seine Verwendbarkeit und Relevanz für die Wahlforschung sowie für die finanzwirtschaftliche Untersuchung von Märkten aufzuzeigen. Damit liegt erstmals eine fächerübergreifende und umfassende Arbeit zum Thema Wahlbörsen vor.