Ursula von Petz Books






Robert Schmidt (1869–1934) veröffentlichte 1912 seine einflussreiche „Denkschrift“ zur räumlichen Ordnung des Ruhrgebiets, die 1919 zur Gründung des „Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk“ führte. Von 1920 bis zu seiner Pensionierung 1932 war Schmidt Direktor dieser ersten regionalen Planungsgemeinschaft in Europa. In dieser Zeit sah sich das Ruhrgebiet, insbesondere nach den Vereinbarungen des Versailler Vertrags, großen Herausforderungen gegenüber, die nur durch eine intensivere Koordination der Städte im Kohlenrevier gemeistert werden konnten. Schmidt setzte sich früh dafür ein, die unkoordinierte Entwicklung der Region zu lenken und Grünräume für die arbeitende Bevölkerung zu sichern. Seine Erfahrungen in der Kommunalverwaltung der Stadt Essen ermöglichten ihm, internationale Entwicklungen, insbesondere aus den USA und England, zu beobachten. Diese Eindrücke wurden 1910 in drei Städtebau-Ausstellungen in Berlin, Düsseldorf und London präsentiert. Schmidts praktische und visionäre Arbeit machte ihn auch international zu einer geschätzten Autorität. Erst 1968 wurde an der Universität Dortmund die erste deutsche Fakultät für Raumplanung gegründet, was seinem Anliegen akademische Anerkennung verlieh. Der „Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk“ existiert heute unter dem Namen „Regionalverband Ruhr“.