Das Phänomen der Diaspora wurde in den letzten zwanzig Jahren zu einem der wichtigsten Themen in der amerikanischen und europäischen Kulturkritik überhaupt. Die jüdische Erfahrung der Diaspora als örtlicher und kultureller Zerstreuung sowie ihr Einfluss auf das künstlerische Werk der Modernen bildeten in der Ausstellung „Die verborgene Spur - Jüdische Wege durch die Moderne“ erstmals den Mittelpunkt der Betrachtung.
Mit dem Aufkommen der ersten digitalen Verfahren in den 1980er Jahren haben Begriffe wie Bestandsaufnahme, Objektivität, Neutralität, Beweismittel und Authentizität, die seit der Erfindung der Fotografie mit dieser in Zusammenhang gebracht wurden, an Gültigkeit verloren. Das fotografische Bild ist seither seiner authentifizierenden Verankerung entledigt. Alles ist bildlich konstruierbar. In der Rückschau aber erweist sich die Epochenkrise der analogen Fotografie, die durch die digitale Revolution ausgelöst wurde, als durchaus produktiv. Mit der endgültigen Lossagung von einem auf eindeutigen Kategorien fußenden Ordnungssystem ist das Medium der Fotografie auch unter denjenigen Künstlern, die weiterhin analog arbeiten, auf neue Weise reflektiert worden. Ausstellung und Katalog sind ein Kooperationsprojekt mit dem Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt Fotografie und Medien am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld. Künstler: Dunja Evers, Miklos Gaál, Oliver Boberg, Stefanie Schneider, Vera Lutter, Walter Niedermayr, Wolfgang Plöger