Durch viele Jahrhunderte hat die schleswig-holsteinische Ritterschaft an zahlreichen Wendepunkten entscheidend in die Landesgeschichte eingreifen können. Als dominierende Gruppe innerhalb der Gesamtständeschaft trug sie bis weit ins 17. Jahrhundert einen bedeutenden Anteil zur Ausgestaltung der Verfassung des Herrschaftsverbandes bei, erfuhr aber vor dem Hintergrund eines absolutistischen Machtanspruchs von Seiten der Krone auch ihre Grenzen. Der vorliegende Band umfasst die Geschichte der Ritterschaft vom Riepener Vertrag 1460 bis zum letzten Landtagsausschreibungsantrag aus dem Jahre 1721 und macht die Epoche mit der stärksten politischen Bedeutung der Gemeinschaft dem historisch Interessierten zugänglich. Eine wichtige Lücke in der Landesgeschichtsschreibung kann endlich geschlossen werden.
Kai Fuhrmann Books


Die Konflikte zwischen königlich-dänischen und gottorfischen Regenten prägten im endenden 17. Jahrhundert die Geschichte der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Nach zwei gescheiterten Sequestrationsversuchen (1675, 1684) endeten diese Spannungen 1721 mit der äußerst umstrittenen Einverleibung des herzoglichen Anteils von Schleswig in den königlichen. Diese Arbeit gibt eine umfassende Darstellung der Beziehungen zwischen den streitenden Häusern, wobei außenpolitische Zusammenhänge, wie die Einflußnahme und 'Schiedsrichterfunktion' europäischer Großmächte, beleuchtet werden. Des weiteren wird die Frage erörtert, wie zwischen der ersten Sequestration und der Einziehung schleswigscher Gebietsteile aus historisch- und theoretisch-staatsrechtlichem Blickwinkel von beiden Seiten der Begriff 'territorialer Souveränität' gefaßt und in der zeitgenössischen Argumentation 'öffentlichkeitswirksam' verbreitet wurde.