Der Band untersucht zum einen Friedensschlüsse im Ostseeraum vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, zum anderen stellt er das Kriegsende 1945 aus der Perspektive verschiedener Ostseeanrainer dar. Was bedeutete Frieden zu unterschiedlichen Zeiten und wie erlebten die Ostseeanrainer das Kriegsende 1945? Ausgehend vom 650. Jahrestag des Stralsunder Friedens von 1370 nimmt der Sammelband weitere Friedensschlüsse im Ostseeraum bis in das 20. Jahrhundert hinein in den Blick. Dazu gehören der Perleberger Frieden von 1420, der Stettiner Frieden von 1570, die Friedensschlüsse am Ende des Großen Nordischen Krieges 1720 oder auch der dänisch-deutsche Grenzvertrag von 1920. Er geht der Frage nach, was Frieden zum jeweiligen Zeitpunkt für die Vertragschließenden bedeutete. Im zweiten Teil des Bandes geht es um das Kriegsende 1945 aus der Sicht der Ostseeanrainer.
Klaus Neitmann Books






Eine ganz besondere Stadt
700 Jahre Werder (Havel) im Rahmen der brandenburgischen Landesgeschichte
Reformationen vor Ort
Christlicher Glaube und konfessionelle Kultur in Brandenburg und Sachsen im 16. Jahrhundert
Der Band bietet ein neues Bild der religiösen und kirchlichen Wandlungsprozesse in Brandenburg und Sachsen vom späten 15. bis ins 17. Jahrhundert hinein. Anstelle der einen kompakten reformatorischen Bewegung treten im Blick der Beiträge auf verschiedene Träger, Orte, Milieus und Frömmigkeitsformen die Vieldeutigkeit und ungleiche Wirkungsdauer der religiösen Erneuerungen in Kirche, Gesellschaft und Staaten hervor. Indem die Untersuchungen eine raumkundliche Perspektive nutzen, zeigen sie quellennah die in sozialen Netzwerken und Kommunikationsformen geistlicher Auseinandersetzungen greifbare Prägekraft und Reichweite der Reformationen vor Ort. So enthält das Werk anregende Beispiele vergleichender Landes- und religiöser Glaubensgeschichte – grenzübergreifend.
Im Dienste von Verwaltung, Archivwissenschaft und brandenburgischer Landesgeschichte
- 129 pages
- 5 hours of reading
Der Band vereint die Beiträge der Festveranstaltung vom 23. Juni 1999 zum 50jährigen Bestehen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Potsdam). Neben Grußworten archivarischer Kollegen und der ministeriellen Würdigung der Leistungen des BLHA war diese Veranstaltung vor allem von Fachvorträgen geprägt. Ein thematischer Komplex stellte aktuelle Arbeitsschwerpunkte des BLHA in dem für das Archivwesen der Gegenwart typischen Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Wissenschaft dar. Im zweiten Vortragsblock warfen Archivare und Historiker Blicke auf die Geschichte der Mark Brandenburg sowie auf die Entwicklung des brandenburgischen Archivwesens und der brandenburgischen Landesgeschichtsforschung.
Das 50jährige Jubiläum des 1949 gegründeten Brandenburgischen Landeshauptarchivs veranlaßte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, in einer Vielzahl von Beiträgen aus der Arbeit an den von ihnen verwahrten und betreuten Archivbeständen zur Geschichte des Landes Brandenburg von seinen mittelalterlichen Anfängen bis an die Schwelle der eigenen Gegenwart zu berichten. Verschiedene Gattungen der archivalischen Überlieferung wie Urkunden, Karten, Amtsbücher und Akten werden vorgestellt, Archivgut unterschiedlicher Herkunft, das aus staatlichen Verwaltungs- und Justizbehörden, Kommunalverwaltungen und adligen Gutsarchiven stammt, wird in seinen Entstehungsumständen analysiert und mit den Problemen seiner Ordnung und Verzeichnung behandelt. Die historische Aussagekraft der Quellen wird beispielhaft dargelegt, insbesondere an Quellen aus der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Der Band gewährt einen umfassenden und perspektivenreichen Einblick in die archivalischen Zeugnisse der brandenburgischen Landesgeschichte und in die Probleme ihrer inhaltlichen Erschließung, öffentlichen Benutzung und dauerhaften Erhaltung.
Zu den prägenden Eigentümlichkeiten seit den großen Umrüchen um 1800 gehört es, dass das städtische Bürgertum in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht aus dem bevormundenden Zugriff der Staatsbürokratie entlassen wurde und dass seine Selbstverwaltung zum Zwecke der öffentlichen Daseinsvorsorge ein umfassendes Leistungsangebot aufbaute.
Mit dem Brandenburgischen Historischen Städteatlas liegt für die Stadt Eberswalde erstmals eine umfangreiche Edition kartographischer und schriftlicher Quellen vor. Die Erfassung und Erschließung dieser Quellen liefert Daten, die wichtige Grundlagen zur Erforschung der topographischen und sozialen Geschichte Eberswaldes zur Verfügung stellen. Wissenschaftlich fundiert, aber zugleich allgemeinverständlich beschreibt der Band die Stadtgeschichte und ihre wichtigsten Zäsuren. Der umfangreiche Kartenteil wird durch zahlreiche historische Stadtansichten, Luftbilder und Fotografien ergänzt. Mit über 90 Karten und Abbildungen und einer DVD-ROM.
Land und Landeshistoriographie
Beiträge zur Geschichte der brandenburgisch-preußischen und deutschen Landesgeschichtsforschung
- 574 pages
- 21 hours of reading
Die mittelalterliche und neuzeitliche Gliederung Deutschlands in Länder hat zu einer Vielzahl von Landesgeschichtsschreibungen geführt, die sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem eigenständigen Zweig der modernen Geschichtswissenschaft entwickelt haben. Dabei war die Landesgeschichtsforschung für die historischen mittel- und ostdeutschen Territorien von 1945 bis 1990 durch die deutsche Teilung geprägt. Klaus Neitmann hat nach ihrer Überwindung gewichtige Beiträge zur Entstehung und zur Arbeit der dortigen landesgeschichtlichen Forschungsinstitutionen im 19. und 20. Jahrhundert vorgelegt und grundlegende Studien zu herausragenden Vertretern des Faches sowie zu seinen Themen und seiner Methodik veröffentlicht, die in diesem Band zusammengeführt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die politischen Rahmenbedingungen und Antriebe der Landeshistoriographien wie ihre wissenschaftlichen Herausforderungen, Fragestellungen und Leistungen, wobei die Zäsur 1945 mit ihren langfristigen Auswirkungen auf Auswahl und Wertung historischer Gegenstände besonders gewürdigt wird.
Die Neumark, die vom 13. Jahrhundert bis 1945 brandenburgischen Gebiete östlich°°der Oder und beiderseits der unteren Warthe, liefert ein überzeugendes Beispiel für°°„Regionalismus und ständisches Wesen als einem Grundthema europäischer Geschichte“ (Dietrich Gerhard). Keine andere brandenburgische Landschaft hat ihre°°Eigenart so scharf und so deutlich ausgeprägt. Ihre beiden bestimmenden Stände,°°Adel und Städte, haben sich allen zentralisierenden Bestrebungen ihres Landesherrn°°zum Trotz mit ihrem Geschick und Selbstbehauptungswillen und aus der jahrhundertelangen Erfahrung relativer Eigenständigkeit die Eigentümlichkeiten ihrer abgegrenzten überschaubaren Lebenswelt in gleichbleibenden oder gewandelten Formen zu behaupten vermocht. Die einzelnen Untersuchungen des Bandes kreisen darum, wie die Neumärker in freundschaftlichem Zusammenwirken ebenso wie in kontroverser Auseinandersetzung mit der kurfürstlichen Zentrale in Berlin, zwischen den Polen von „Resistenz“ und „Anpassung“ (Frank Göse) ihr eigenes Land und sein Verfassungsgefüge in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht auszugestalten trachteten.°°