Politische Ökonomie der Präklassik
Die Beiträge Pettys, Cantillons und Quesnays zur Entstehung der klassischen politischen Ökonomie
Seit drei Jahrzehnten erleben klassische ökonomische Ansätze eine Renaissance, angestoßen durch Sraffas Rehabilitation des klassischen Surplus-Ansatzes. Doch wie entstanden die Ideen des klassischen Ansatzes, die unter den Begriffen Surplus und Reproduktion firmieren? Wer formulierte vor Smith, Ricardo und Marx relevante Theorien? Diese Fragen beantwortet der Verfasser, der den Weg von Petty, Cantillon und Quesnay zur Klassik nachzeichnet. Petty erweist sich als Quelle klassischer Konzepte wie Kreislauf, Surplus, Reproduktion und Grundrente. Im Kapitel „Reichtum und Wachstum“ überrascht der Autor mit neuen Erkenntnissen über Smith. Auch Cantillon bietet bemerkenswerte Einsichten, etwa zum Bevölkerungsmechanismus, zur Bodentheorie des Werts und zur Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Die Arbeit kulminiert in drei Kapiteln über Quesnay, in denen der Verfasser eine unbekannte Perspektive präsentiert. Er analysiert die Enzyklopädie-Artikel und vergleicht die verschiedenen Tableau-Versionen, wobei die Abweichungen im Fokus stehen. In der Neuinterpretation dieser Reliquie wird Quesnays Theorie des gesamtwirtschaftlichen Produktionsniveaus erörtert, die von Cantillons vager Vision zur klaren Theorie wird. Klingen zeigt mit dieser Arbeit eine über dreihundertjährige Kontinuität des klassischen Ansatzes auf, die eine einzigartige Tradition darstellt.