Der Moscheestreit
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Ein leidenschaftliches Streitgespräch zwischen Ralph Giordano, einem jüdischen Schriftsteller und NS-Überlebenden, und Bekir Alboga, dem nationalen Dialog-Beauftragten der türkisch-islamischen Union Ditib, markiert den Beginn einer intensiven Debatte über Einwanderung und Integration in Deutschland. Ausgelöst durch den geplanten Bau einer zentralen Moschee im Kölner Traditionsviertel Ehrenfeld, fordert Giordano den Stopp des Projekts, was sowohl Widerspruch als auch Zustimmung hervorruft. Diese Auseinandersetzung führt zu einer ernsthaften öffentlichen Diskussion über das Verhältnis von Muslimen und Christen sowie den Stand der Integration. Das Buch dokumentiert den Streit mit 25 Beiträgen aus verschiedenen Perspektiven. Der evangelische Präses Schneider kritisiert die imperialen Aspekte der Moschee-Architektur, während Verfassungsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde das Verhältnis von säkularem Staat und Religion beleuchtet. Günter Wallraff äußert den Wunsch, in der Moschee aus Salman Rushdies „Die Satanischen Verse“ zu lesen. Architekt Paul Böhm plädiert dafür, Muslime aus den Hinterhöfen zu holen, und Kabarettist Martin Stankowski initiiert eine Muslim-Rallye. Alboga erläutert die Notwendigkeit eines repräsentativen Baus, während Sabine Kraft die Spannungen zwischen traditioneller und moderner Moschee-Architektur thematisiert. Franz Sommerfeld beschreibt die Anfänge und den Verlauf des Kulturkampfes.

