Explore the latest books of this year!
Bookbot

Ulrich Schwerdt

    Martin Luserke
    Kinder mit Behinderungen in der Volksschule des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
    Janusz Korczak im Kontext der historischen Reformpädagogik
    • Kinder mit Behinderungen in der Volksschule des 19. und frühen 20. Jahrhunderts

      Historische Modelle der Integration und ihre zeitgenössische Diskussion

      Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen in der Regelschule erscheint in den aktuellen Diskussionen um die Inklusion vielfach als etwas gänzlich Neues. Befürworter wie Skeptiker nehmen den von der UN-Behindertenrechtskonvention angestoßenen Bruch mit der überkommenen Organisationsform von getrennten Regel- und Förderschulen je nach Standort als Ausweis einer besonders fortschrittlichen oder fragwürdigen Neuausrichtung des Schulsystems wahr. Dass es bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert Versuche gab, Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen in die allgemeine Volksschule zu integrieren, ist dagegen fast unbekannt. Die vorliegende Studie stellt ausgewählte historische Konzepte des Gemeinsamen Lernens in ihrem historischen Entstehungszusammenhang dar und zeichnet die außerordentlich kontroversen zeitgenössischen Debatten nach, die um diese Ansätze geführt wurden. Darüber hinaus fragt sie nach den Ursachen ihres Scheiterns.

      Kinder mit Behinderungen in der Volksschule des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
    • Die Untersuchung wurde mit dem Förderpreis der Universität-Gesamthochschule-Paderborn ausgezeichnet. Die Reformpädagogik stellt im Bereich der Alt-Bundesrepublik die pädagogische Epoche mit einer bis zum heutigen Tag ungebrochenen Traditionspflege dar. Ihre Konzepte und Modelle gelten weithin als vorbildliches Anregungspotential, ja werden mit «humaner» Pädagogik identifiziert. Die vorliegende Arbeit erinnert mit Martin Luserke an einen der interessantesten Vertreter der sog. Landerziehungsheimpädagogik und den wohl wichtigsten Theoretiker und Praktiker des Schul-Theaterspiels vor 1933. Zugleich aber macht die Studie die Ambivalenz der Reformpädagogik deutlich, zeigt sie doch einen Pädagogen, der sich und seine Arbeit bis weit in den 2. Weltkrieg hinein mit dem NS-System identifizierte. In der aktuellen Debatte um die Rezeption der Reformpädagogik wendet sich der Autor gegen Ansätze bloßer Tradierung und Weiterführung und plädiert ausdrücklich für eine kritische Aneignung.

      Martin Luserke