Explore the latest books of this year!
Bookbot

Karl Sierek

  • Ossip Wolf
February 27, 1952
Aus der Bildhaft
Ophüls: Bachtin
Wohin die Wege führen
Aufbruch (und Ankunft)
Unterwegs
  • Unterwegs

    • 300 pages
    • 11 hours of reading

    Der dritte Band von Karl Sierks Buchreihe untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Bewegung und Stillstand im Kino. Er beleuchtet, wie Fortbewegungsarten, Gangarten und Körpertechniken als Medien fungieren, die Wege und Orte im filmischen Raum miteinander verknüpfen. Die Analyse der filmischen Dynamik, insbesondere der Modulationen von Tempo und deren Einfluss auf narrative Strukturen, steht im Mittelpunkt. Sierek lädt die Lesenden ein, die paradoxen Örtlichkeiten und Verkehrswege im Kino zu erkunden und reflektiert über die ständige Wechselwirkung zwischen Ankunft und Aufbruch.

    Unterwegs
  • Die Filmtheorie hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, insbesondere durch Studien zur Bewegung im Film seit den 1980er Jahren. Diese haben die Lücke zwischen Filmgeschichte, -theorie und -analyse durch mediale und philosophische Ansätze geschlossen. Dennoch bleibt ein Manko: Obwohl Zeit und Bewegung zentrale Aspekte des Kinos sind, wird oft übersehen, dass jede Bewegung einen Weg benötigt. Daraus ergibt sich ein Begriffsvokabular der Weglichkeit, das auf drei Prämissen basiert: Erstens sind Filme immer bewegte Bilder, deren Stoff die Bewegtheit ist, auch wenn Unbewegtes gezeigt wird. Zweitens kann diese Bewegtheit in sich bleiben oder in Fortbewegung münden. Drittens sind für die Sichtbarmachung ereignishafter Fortbewegungen trägere Substanzen, relativierende Bildsegmente und distanzierte Erzählpositionen notwendig, die als Wege bezeichnet werden. Diese werden von Karl Sierek als Gehwege und Sehwege kategorisiert. Die einfache Begrifflichkeit der Triade von Bewegtheit, Weg und Fortbewegung bietet Vorteile, indem sie ein Regime der Bewegtheit beschreibt, das sich bereits in den ersten Minuten eines Films entfaltet. Filmanfänge lehren, dass Wege nirgends beginnen oder enden, sondern stets auf vorhergehende Wege und Bewegungen verweisen. Der Anfang eines Films ist somit das Ende eines Weges.

    Aufbruch (und Ankunft)
  • Die Filmforschung der letzten Jahrzehnte hat die Bewegung im Kino beleuchtet, jedoch die entscheidende Vorrichtung, die Bewegung ermöglicht – den Weg – vernachlässigt. Diese Buchreihe widmet sich dieser Beziehung und stellt die Bewegungsstudien des Kinos auf den Kopf, indem sie den Fokus von der Bewegung auf den Weg lenkt. Der erste Band bietet ein Forschungsinstrument zur theoretischen Wende von der Analyse filmischer Bilder hin zur Untersuchung ihrer Infrastruktur. Als Vademekum führt das Buch von der Bewegung zum Weg, vom Schauplatz zum Ereignis. Bewegte Bilder sind nur im technischen und deskriptiven Diskurs mit Begriffen wie Blick und Einstellung verständlich. Um bildkompositorische, narrative und wahrnehmungstheoretische Aspekte zu erfassen, ist das Verständnis als Kontinuum wahrgenommener Sehwege unerlässlich. Diese Wege bestimmen die Fortbewegung der Figuren, sei sie retrospektiv oder prospektiv. Wege als Leitplanken offenbaren das Kino als Erkenntnisinstrument im kulturellen Kontext von Dauer und Veränderung. Der filmische Chronotopos des Wegs bindet die Zuschauer konkret in die Dynamik der Bilder ein und fordert zur partizipativen Teilnahme auf. Die neununddreißig analysierten Filme zeigen jeweils ein bisher übersehenes Gesicht, wobei sie weniger durch Blicke auf Orte als durch Sichten auf Wege bewegen und berühren.

    Wohin die Wege führen
  • Ophüls: Bachtin

    Versuch mit Film zu reden

    Diese Untersuchung stellt eine Weiterführung der Bachtinschen Theorie auf dem Gebiet der Filmtheorie dar. Die Bachtinsche Dialogizität fasst die Beziehungen zwischen Phänomenen sozialer, kultureller, ideologischer, psychischer und ästhetischer Natur als Gespräche, Unterredungen, Reden. Diese ästhetische Theorie, die es erlaubt, nicht nur über Texte, sondern mit ihnen zu reden, dient als Orientierungshorizont dieses Buches, angewandt auf die Filme Max Ophüls'. "Durch seine Rückkehr zu Bachtin entwickelt Sierek die Möglichkeit, die kulturelle Vermitteltheit von Film medienspezifisch zu denken. Er erweitert semiotische und texttheoretische Ansätze auf den Bereich des Films und vermeidert dadurch, auf 'Inhalte' rekurrieren zu müssen, die ihrerseits in keiner formkonstituierenden Beziehung zum Medium stehen. Dadurch gelingt es Sierek, makrosoziologische Analysen mit solchen einzelner Filme von Max Ophüls zu verbinden. In diesem Sinne darf die Arbeit als wegweisend auch für die Kulturtheorie eingeschätzt werden." Samuel Weber

    Ophüls: Bachtin