The International Recasting of Pension and Care Systems
264 pages
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Focusing on the emergence of welfare markets in Western societies, this book delves into their operation, regulation, and integration, specifically within the context of old age provision. It covers critical aspects of retirement systems and elderly care, offering insights into how these markets are structured and their impact on society. Through this examination, the text highlights the complexities and challenges faced in providing care for the aging population.
Die Untersuchung zeigt, wie und unter welchen Bedingungen weltanschaulich gebundene Interessenverbände in der Lage sind, moralische Normen und ökonomische Interessen organisational zu vermitteln und dadurch zur politischen Vergesellschaftung von Berufsgruppen und Sozialstaatsklienten beizutragen. Betrachtet werden Verbände von Hausärzten, Krankenhausbeschäftigten, Behinderten und Hilfskassen-Genossenschaften, die sämtlich dem Umfeld der politischen Linken zugerechnet werden können. Ersichtlich wird, daß es sich bei diesen Verbänden um eine durch krisenträchtige Wandlungsprozesse bedrohte, zugleich aber in Anbetracht der gegenwärtigen gesellschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen zunehmend wertvolle Ressource der Zivilgesellschaft handelt.
Krisen signalisieren ereignishafte Abweichungen vom Normalzustand und veranlassen Gesellschaften zur (Selbst-)Reflektion. Die „Corona-Krise“ lieferte dazu schillerndes Anschauungsmaterial. Angesichts der scheinbaren Omnipräsenz von Krisen stellt sich die Frage, wie Staaten im 21. Jahrhundert mit Krisen umgehen und umgehen können. Der Sonderband eruiert diese Frage mit einem Fokus auf Organisationen des Staatswesens und staatlich vermitteltes Organisieren im Rahmen von Beziehungen zwischen öffentlichen Instanzen und formal staatsunabhängigen Organisationszusammenhängen. Der Band versammelt Studien zu verschiedenen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge und verschiedenartigen Krisen in vergleichender Absicht. Gefragt wird danach, wie in Krisenkontexten diesbezüglich bestehende Erwartungen bzw. Spannungen organisational oder (re-)organisierend bearbeitet werden bzw. wo dies scheitert. Mit Beiträgen von Cristina Besio | Ingo Bode | Susanne Dettmer | Henrik Dosdall | Maximilian Einhaus | Nils Ellebrecht | Charlotte Förster | Nina Füreder | Hanna Grauert, M. A. | Christin Heinz-Fischer | Christian Hilgert | Marco Jöstingmeier | Robert Jungmann | Jaromir Junne | Stefan Kaufmann | Martin Kornberger | Stephan Leixnering | Vera Linke | Teresa Löckmann | Renate E. Meyer | Uli Meyer | Uwe Schimank | Kathia Serrano Velarde | Sebastian Starystach | Jale Tosun.
Dieses Buch beschreibt wesentliche institutionelle und architektonische Grundlagen des Kinderschutzes in Deutschland. Sein Aufbau folgt der Einsicht, dass die Praxis in diesem Feld maßgeblich davon geprägt wird, was gesamtgesellschaftlich gewünscht bzw. sozialpolitisch vorgegeben wird. Insofern lässt sich diese Praxis im Kinderschutzsystem nur verstehen, wenn ein Bewusstsein für die systemexternen Hintergründe bestehender Vorgaben ausgebildet ist. Dabei geht es auch um kulturelle Einflüsse, also geläufige Deutungsmuster bzw. Vorstellungen im Zusammenhang mit dem öffentlichen Schutzauftrag, welche Institutionen im Kinderschutz stets mitprägen. Relevant sind zudem die Einbindung verschiedener Berufsgruppen und Professionen sowie die (historisch gewachsene) Trägerlandschaft, darin ausgebildete (netzwerkförmige) Beziehungen und deren jeweilige lokale Einfärbung. Dieses Buch vermittelt einen Einblick in wesentliche institutionelle Grundlagen des Kinderschutzes in Deutschland, erläutert die Eigendynamiken multiprofessioneller und lokal differenzierter Organisation und umreißt wesentliche Entwicklungstendenzen im gesamtgesellschaftlichen Kontext.
Soziologische Diagnosen in organisations- und gesellschaftstheoretischer Perspektive
Der Band nimmt die sozialen und gesellschaftlichen Dimensionen der aktuellen Veränderungen im deutschen Krankenhauses in den soziologischen Blick. Betrachtet werden einerseits Transformationsprozesse auf der Ebene von Organisationen und Professionen, andererseits aber auch ihr Zusammenhang mit allgemeineren gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Beleuchtet werden empirische Trends etwa in Bezug auf die Steuerung des Sektors oder die Veränderungen der Berufspraktiken, aber auch theoretische Perspektiven auf diese Trends und die ihnen zu Grunde liegenden Triebkräfte. Auf diese Weise lässt sich ein Gesamtbild jenes Mutationsprozesses zeichnen, den der Sektor gegenwärtig durchläuft.
Rationalitätsprobleme des neuen deutschen Rentenmodells
317 pages
12 hours of reading
Seit der Jahrtausendwende gilt private Vorsorge als fester Bestandteil des deutschen Rentensystems. Aber regiert in diesem System die Vernunft? Oder ist die Vorstellung, hier sei ein objektiv notwendiger, politisch konsequenter und zukunftsweisender Pfad eingeschlagen worden, nicht vielmehr eine große Illusion? Das Buch beleuchtet Ungereimtheiten in der sozialpolitischen Architektur des Systems, seiner wirtschaftswissenschaftlichen Begründung sowie seiner praktischen Handhabung durch die Bürgerinnen und Bürger und kommt zu folgendem Ergebnis: Der Systemumbau war weder politisch noch ökonomisch zwingend und die Erwartung, breitere Bevölkerungsschichten würden sich selbst ein auskömmliches Dasein im Alter verschaffen, erscheint empirisch fragwürdig. Die gesellschaftliche Organisation des Ruhestands ist so nicht nachhaltiger geworden, sondern unruhiger und weniger egalitär.
Kinderschutz ist seit Längerem ein „heißes“ Thema in Politik und Gesellschaft. Die zahlreichen Medienberichte über kritische Ereignisse in Familien und das (angebliche) Versagen zuständiger Instanzen erregen regelmäßig die Gemüter derer, die sich urteilsfähig fühlen – und dies ist im Zweifel jeder Zeitbeobachter. Eine politische Initiative reiht sich an die andere, und auch in der Fachöffentlichkeit ist Kindeswohlgefährdung ein Dauerbrenner. Und doch besteht, ungeachtet zahlreicher Abhandlungen, einiges an Aufklärungsbedarf im Hinblick darauf, wie das Kinderschutzsystem funktioniert, welche Kräfte in ihm wirken, und wie seine jüngere Entwicklung zu deuten ist. Dieses Buch zeigt, was gewonnen werden kann, wenn man sich gleichsam aus der Vogelperspektive vergegenwärtigt, wie eine Gesellschaft unter Gegenwartsbedingungen Herausforderungen des Kinderschutzes zu bewältigen versucht und welche Einflüsse dabei eine Rolle spielen. Vorgelegt wird eine soziologische Analyse der Realität des organisierten Kinderschutzes, die dessen Systemzustände illustriert und die „hidden agenda“ hinter ihrem Wandel beleuchtet.
Wohlfahrtsstaaten sind mehr als ein Ensemble sozialpolitischer Programme und rechtlicher Vorschriften. Sie bestehen gewissermaßen aus dem Fleisch und Blut von Gebilden bzw. Akteuren, die – indem sie gezielt auf die Wohlfahrt der Bevölkerung bezogene Leistungen vorhalten – soziale (und gesundheitsbezogene) Daseinsvorsorge konkret organisieren. Sie sind damit Teil einer Infrastruktur, deren Komplexität und Dynamik gerade im postindustriellen Zeitalter zunehmend unübersichtlicher wird. Das Buch bietet für den Fall Deutschlands (aber auch mit einem Seitenblick auf ausländische Verhältnisse) eine systematische Einführung in diese Infrastruktur; betrachtet werden die verschiedenen Bausteine und Scharniere, die das wohlfahrtstaatliche Gesamtgebilde konstituieren, aber auch jüngere Veränderungsdynamiken und ihre Hintergründe. In einer Kombination organisationstheoretischer und polit-soziologischer Perspektiven verschafft es jenen vertiefte Basiskenntnisse, die den zeitgenössischen Wohlfahrtsstaat „von Grund auf“ verstehen und in seiner Entwicklungslogik nachvollziehen wollen.
Die organisierte Beschäftigungsförderung ist im Zuge der so genannte Hartz-Reformen bzw. der damit zusammenhängenden „Ein-Euro-Jobs“ zuletzt wieder ins Rampenlicht der politischen Öffentlichkeit gerückt. In wissenschaftlichen Foren gilt sie indes vielfach als provisorisches und ineffektives Instrument zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. Ingo Bode rekonstruiert im Rückgriff auf qualitative Fallstudien die Entwicklung des entsprechenden Organisationsfeldes und prüft in Anlehnung an das Konzept der „realistischen Evaluation“ dessen potenzielle Leistungsfähigkeit. Dabei wird nicht nur erkennbar, dass die vorherrschende Evaluationspraxis überdacht werden muss. Es zeigt sich gleichzeitig, dass der oft verschmähte Zweite Arbeitsmarkt seine Zukunft aus guten Gründen noch vor sich hat.