This book revolves around the intricate interplay between culture and catastrophe. It seeks to engage the various permutations, the complexity and the unresolved dimensions of this connection, especially as it relates to the origins, disposition and aftermath of National Socialism. It examines various German and Jewish responses to Nazism and its roots, and demonstrates the ongoing relevance of that experience to contemporary culture and collective and individual self-definitions.
Forays into Jewish Memory, European History and Complex Identities
292 pages
11 hours of reading
Exploring the intricate relationship between Jews and Western culture, this collection of essays highlights the crises and opportunities arising from political and cultural ruptures. It features influential Jewish thinkers and their diverse responses to challenges, including critiques of liberal and Enlightenment humanism. The author examines the fragility of identity in the context of European modernity, offering insights into historical and contemporary struggles. This work serves as a reflective resource for understanding the complexities faced during times of uncertainty.
Wer die europäische Geschichte im 20. Jahrhundert verstehen will, kommt an Steven Aschheims Werk nicht vorbei. Seine elegante Prosa zeugt von philologischer Sorgfalt, weltläufiger Bildung und Humanismus. Jüdisch- und Deutschsein prägten schicksalhaft die Leben dreier herausragender Intellektueller – Gershom Scholem, Hannah Arendt und Victor Klemperer. Aschheim berichtet von der schwierigen Suche nach Identität in der Epoche der Shoah in Form einer komplexen „Geschichte von innen“. Sein Blick in die Briefe und Tagebücher offenbart die Kämpfe, Konflikte und persönlichen Schwankungen der drei Protagonisten und erlaubt erstaunliche Verbindungslinien sowie gewagte Denkexperimente. Mit großer Sensibilität und interpretatorischer Finesse lädt Aschheim dazu ein, diese Dokumente als elaborierte Ausdrucksformen für die Komplexität des deutsch-jüdischen Verhältnisses neu zu lesen. Die spirituelle jüdische Selbstgewissheit Scholems, Arendts reflektierende Haltung zwischen Zionismus und deutsch-jüdischem Dialog sowie Klemperers Einsicht in das Scheitern jüdischer Assimilation bieten in ihrer geistigen Tiefe bis heute essenzielle Orientierungsmarken, um in der Gegenwart neue Möglichkeitsräume für deutsch-jüdisches Leben zu sichern.
Konfrontation, Krise und Kreativität als deutsch-jüdische Erfahrung
Dieser Band versammelt die wichtigsten ideen- und kulturhistorischen Studien des Historikers Steven E. Aschheim. Sie reichen von den Erfahrungen in den ostjüdischen Schtetl über den Zionismus als Befreiungsbewegung, die ikonischen jüdischen Intellektuellen (Adorno/Horkheimer, Benjamin, Strauss u. a.) bis zum Umgang mit der Shoa: Assimilation, Selbstbehauptung und Ausgrenzung prägten die deutsch-jüdische Erfahrung zwischen kulturellem Glanz und dem Abgrund der Katastrophe. In seinen fein gearbeiteten Essays vermag Aschheim immer wieder auch die Bezüge zur Gegenwart herzustellen – zur Präsenz des Antisemitismus und zur Relevanz deutsch-jüdischer Geistestraditionen. Im Rückblick auf sein umfangreiches Werk als Historiker wird deutlich, dass Aschheim immer auch der Fragilität jüdischen Lebens nachspürt, dessen Bedrohung nach dem 7. Oktober 2023 eine ganz neue Dimension erreicht hat. Der Ton moralischer Empörung ist ihm jedoch fremd. Stattdessen möchte Steven E. Aschheim verstehen, um im Sinne historischer Aufklärung die Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte in den deutsch-jüdischen Konfrontationen und kreativen Symbiosen kenntlich zu machen.