Ludwig Fahrenkrog, das goldene Tor
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Claus Wolfschlag versammelt in seinem Buch 22 Berichte aus Deutschland und Österreich, die die Konsequenzen einer abweichenden Meinung von der "Alternativlosigkeit" beleuchten. Prominente und unbekannte Stimmen schildern ihre Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diffamierung, ohne sich als Opfer zu sehen, sondern als Menschen mit wichtigen Erkenntnissen.
Der heutige Zeitgeist ist stark von den Ideen der 68er beeinflusst, deren Vertreter in Politik, Medien und Kultur bedeutende Positionen einnehmen. In der Öffentlichkeit wird die Studentenrevolte oft idealisiert, doch viele einstige Akteure der APO und SDS reflektieren kritisch über ihre Vergangenheit und deren Auswirkungen. In diesem Band äußern sich einige dieser ehemaligen Protagonisten und schildern, wie sie „1968“ heute sehen und welche Wege sie eingeschlagen haben. Ihre Geschichten sind vielfältig: Einer fand sich in der Drogenwelt wieder und bekennt sich nun zum Islam, ein anderer stieg in der DKP auf, distanzierte sich jedoch vor 1989. Ein weiterer war Teil der linken Terrorszene und sieht sich heute im rechten Spektrum. Politische Asylsuchende auf Kuba konvertierten zum Katholizismus, während andere vom Kommunismus zur Ökosophie wechselten. Einige Autoren reflektieren über die veränderten Formen des Kampfes gegen den Kapitalismus oder beschreiben, wie man ideologisch von links nach rechts wechselt, ohne sich zu bewegen. Neben diesen ehemaligen „68ern“ kommen auch politische Querdenker zu Wort, die teils vor 1968 sozialistische Ziele aufgaben oder trotz Distanz zur linken Bewegung einen Teil ihres Weges mit ihr gingen. Ihre unzensierten Berichte bieten ein Kaleidoskop von Ansichten, das dem Leser ermöglicht, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Bau und Politik
Die Zerstörung der deutschen Städte im Luftkrieg stellte und stellt noch immer rekonstruierender Architektur in Deutschland in weit größerer Dringlichkeit als anderswo die Aufgabe, zwischen bloßer Wiederherstellung von Kulisse und belebter Traditionsbildung einen gangbaren Weg zu finden. Claus Wolfschlag war Ideengeber für das Projekt „Neue Altstadt“ in Frankfurt am Main zwischen Römer und Dom. „Progressive“ Architekten liefen Sturm gegen die Bebauung des Areals in einer Mischung aus Rekonstruktion von Patrizierhäusern und eingepaßten Neuentwürfen. Wolfschlag zeichnet in seinem ersten Essay für die Reihe Kaplaken Linke Räume antifaschistischer Baupolitik nach, die destruktiv und vehement gegen die Rückeroberung der Tradition stemmt.
Nicht alle Science-Fiction-Filme präsentieren die Zukunft als technisches Wunderland. Viele „Dark-Fiction-Filme“ zeigen stattdessen eine düstere Zukunft, geprägt von Umweltkatastrophen, gesellschaftlichem Zerfall, totalitärem Machtmissbrauch oder Anarchie. Hinter der Fassade von Action und Unterhaltung verbirgt sich oft eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Entwicklungstendenzen unserer Gesellschaft und deren möglichen Folgen. Welche Weltbilder vermitteln diese Filme? In ökologischen Katastrophenfilmen wird die Frage nach den Konsequenzen unserer Wirtschaftsweise aufgeworfen. Auch andere Aspekte des liberal-kapitalistischen Systems werden kritisch beleuchtet, oft mit einem anderen Menschenbild als dem heute vorherrschenden. Das Buch analysiert bekannte Science-Fiction-Filme aus einer gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive und untersucht deren politische Aussagen und Zukunftsvisionen. Es wird die Annahme hinterfragt, dass das liberal-kapitalistische System gesichert ist, und es wird betrachtet, wie äußere Ereignisse oder innere Entwicklungen zu einer fundamentalen Krise führen könnten, die neue politische und gesellschaftliche Strukturen hervorbringt. Zahlreiche Klassiker des Genres werden unterhaltsam vorgestellt, von den Fortschrittsutopien der 1950er Jahre bis hin zu Cyberpunk und Neoromantik. Diese Sichtweise eröffnet einen faszinierenden neuen Blick auf die Filmgeschichte.