Martin Spieß Books





Zwanzig Jahre haben Judith und Justus sich nicht gesehen, jetzt müssen sie sich einander wieder annähern und sich einem Trauma stellen, das sie bis an die Grenzen ihrer Kraft führt und sie sogar den Entschluss fassen lässt, einen Mord zu begehen. „Weit weg von Zuhause“ ist eine eindringliche Geschichte über Schmerz und Verzweiflung, über Liebe und Vergebung – und über die Frage, ob Rache eine heilende Kraft sein kann.
Martin Spieß‘ Roadtrip durchs Wendland mag auf den ersten Blick subtil erscheinen, doch dahinter verbirgt sich eine warmherzige Erzählung über Kifferfreundschaft und die Flucht in populäre Kultur. Zwei Freunde reisen nach Gorleben, um gegen den Castortransport zu demonstrieren. Jäger, der beste Freund des Erzählers, glaubt, dass man bei diesen Protesten nicht nur Abenteuer erleben, sondern auch Frauen kennenlernen kann – schließlich sei Politik seit Snowden wieder angesagt. Sie geben sich als britische Reporter aus, benannt nach Charakteren aus »Doktor Who«, und umgehen die Polizeikontrollen. Bei einem alten Hippie-Ehepaar finden sie Unterschlupf und treffen den Zimmermann Joshua. Doch dann wird Jäger vor dem Zwischenlager von einem Räumfahrzeug überrollt und landet auf der Intensivstation. Der Erzähler bleibt an seiner Seite und erinnert sich an die Orte ihrer Freundschaft. Ob Jäger überlebt oder nicht, wird unwichtig, denn entscheidend ist, dass sie die beste Zeit ihres Lebens hatten – als Freunde. Diese schlagfertige Komödie ist voller Abenteuer, Freundschaft, Dope, Liebe und schmerzlichem Verlust und spiegelt das Erleben einer Generation wider, die ihre Welt durch Filme, Musik und TV-Serien interpretiert.
Alles begann mit einer Zigarette. Julie wollte nur kurz zu dem kleinen Kiosk, runter auf die Straße gehen, Zigaretten kaufen. Dass direkt vor ihrem Toilettenfenster ein Film gedreht wird, interessiert sie nicht. Ohnehin lag Mary, ihre Mitbewohnerin, ihr schon ständig in den Ohren, wegen dieses Jungschauspielers aus Hollywood. Sie verstand diesen Hype nicht – noch nicht. Als sie rauchend rüber zum Filmset schaute, passiert es – ER spricht sie an und fragt, ob er eine Zigarette bekommen könne. Da rauchen sie, reden ein bisschen. Am nächsten Tag die gleiche Szene. Julie, diesmal hat sie Mary mitgebracht, und er stehen auf der Straße und rauchen Zigaretten. Abends sitzt er in ihrer kleinen Küche, sie essen Pasta, trinken Wein, unterhalten sich fast wie alte Freunde. Es ist ein schöner Abend. Vor allem er genießt die Atmosphäre. Irgendwann geht er nach Hause, schließlich muss er am nächsten Tag seinen Flieger nach New York bekommen. 3 Tage nach ihrer ersten Begegnung versteht Julie „die Skurrilität der Situation, die Sprachlosigkeit, die die Präsenz eines Hollywoodstars auslöst“. Es ist Dienstag, der 22. Januar 2008 als sie von dem Tod des Schauspielers erfährt. Kaum, dass eine fast freundschaftliche Beziehung begonnen hatte, fand sie bereits ein jähes Ende. Nun stehen Julie und Mary vor der unbeantworteten Frage, die sich zwangsläufig all denen stellt, die die jemanden an den Tod verloren haben: Was nun?