Maja Pflug stellt in ihrer Biographie die ganze Natalia Ginzburg vor: das gelangweilte Mädchen, das Gedichte schrieb, die junge Frau mit ihren bitteren Erfahrungen im Widerstand, die Arbeit als Lektorin und ihr eigenes literarisches Werk sowie ihr politisches Engagement.
Maja Pflug Books





These stories explore the historical and emotional dramas which lie beneath the consciousness and threaten to erupt into everyday life. In "Monday Again", for example, the cruelty meted out to a girl is compounded by a narrative voice which refuses to understand what it reports. Tamaro exposes with analytical clarity, spectres of our past that abide in us as individuals and as a society, disfiguring our humanity.
Keiner nimmt Anna, die Jüngste der Familie, ernst: weder die beiden älteren Brüder, die sich mit Freunden im Wohnzimmer einschließen, um zu diskutieren, noch die Schwester Concettina, die vor allem ihre zahlreichen Verlobten im Kopf hat. Auch Signora Maria, die Haushälterin mit den winzigen Schleifenschühchen, kümmert sich mehr um die Rosen als um das Mädchen. Nur der ein bisschen großmäulige Nachbarjunge Giuma gibt sich mit Anna ab. Sie gehen miteinander spazieren, dann ins ›Pariser Café‹ und später in die Büsche am Fluss. Als einer der Freunde verhaftet wird, müssen die Broschüren gegen Mussolini eilig im Kamin verbrannt werden. Italien tritt in den Krieg ein, der älteste Bruder, ein überzeugter Pazifist, soll eingezogen werden. Concettina verliebt sich in ein Schwarzhemd – und Anna wird schwanger. Natalia Ginzburg erzählt von den kleinen wie großen Ereignissen genau und fast beiläufig: Was, wenn es keinen Stoff für Kleider gibt, und was, wenn man einen Juden in der Familie hat? Bereits hier hat sie den unnachahmlichen Ton des »Familienlexikon« gefunden.