Education from the past to the present
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Die Auswirkungen der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme auf das Erziehungs- und Bildungswesen und die gravierenden Veränderungen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Aus der Distanz und im kritischen Rückblick auf eine Epoche lassen sich die Gegebenheiten, aber auch die Irrungen und Wirrungen gelassener und gerechter beurteilen. Konstruktion und Wandel der Kindheitsbilder, bildungspolitische Rahmenbedingungen für Schule und Schulreformen sowie Funktionalisierung und Ideologisierung erziehungswissenschaftlicher Positionen und die allmähliche Normalisierung der Disziplin werden grundlegend, vergleichend, länderspezifisch und -übergreifend analysiert. So entsteht ein differenziertes Bild der zeitgeschichtlichen Pädagogik in Mitteleuropa jenseits von Verdammung oder Beschönigung.
Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet dieser Band den Zusammenhang von Pädagogik und Kultur in ausgewählten Ländern der k. u. k. Monarchie. Das Gewicht liegt auf Österreich, Ungarn und Slowenien. Bezogen auf den Herbartianismus waren auch deutsche Vertreter einzubeziehen. Die einzelnen Beiträge zeigen immer wieder Überschneidungen, gedanklichen Austausch und sogar unkonventionelle Gemeinsamkeiten zwischen Lebensreform, Reformpädagogik und Herbartianismus. Das ist überraschend, weil bisher fast ausschließlich Gegensätze wahrgenommen wurden und ideologische Urteile den Blick systematisch verstellten. Dabei spiegeln sich vor allem in den Bereichen der Lehrerbildung und der Kindheitsforschung die kulturellen und lebensreformerischen Strömungen aus der Wende zum 20. Jahrhundert.