Daniel Bensaïd was a French philosopher and a leading figure in the Trotskyist movement. He was a key leader in the student revolt of 1968 while studying at the University of Paris X: Nanterre. His work delved deeply into the theory and practice of radical politics. Bensaïd's philosophical legacy lies in his persistent exploration of the possibilities for social transformation.
Focusing on the revolutionary socialist tradition of Leon Trotsky, Daniel Bensaïd offers a critical reflection on Trotskyism's historical context and its relevance today. Drawing from his extensive experience as a leader in the Fourth International, Bensaïd combines intellectual rigor with activist commitment, examining major debates within the movement. His insights underscore the importance of understanding Trotskyism in relation to diverse social movements globally. This work serves as a valuable resource for both new and seasoned activists seeking perspective on past struggles and future directions.
Excavating Marx's early writings to rethink the rights of the poor and the idea of the commons in an era of unprecedented privatization The politics of dispossession are everywhere. Troubling developments in intellectual property, genomics, and biotechnology are undermining established concepts of property, while land appropriation and ecological crises reconfigure basic institutions of ownership. In The Dispossessed, Daniel Bensaïd examines Karl Marx's early writings to establish a new framework for addressing the rights of the poor, the idea of the commons, and private property as a social institution. In his series of articles from 1842-43 about Rhineland parliamentary debates over the privatization of public lands and criminalization of poverty under the rubric of the "theft of wood," Marx identified broader anxieties about customary law, property rights, and capitalist efforts to privatize the commons. Bensaïd studies these writings to interrogate how dispossession continues to function today as a key modality of power. Brilliantly tacking between past and present, The Dispossessed discloses continuity and rupture in our relationships to property and, through that, to one another. In addition to Bensaïd's prescient work of political philosophy, The Dispossessed includes new translations of Marx's original "theft of wood" articles and an introductory essay by Robert Nichols that lucidly contextualizes the essays.
The book argues for the enduring significance of Marx's ideas in analyzing global political economy. It highlights how Marx's critique of political economy addresses three major critiques of his time: historical reason, sociological rationality, and scientific positivism. By exploring these critiques, the author illustrates how Marx's insights remain relevant for contemporary discussions in political and economic theory.
A collective of esteemed historians challenges the prevailing conservative and revisionist trends that have shaped historical inquiry over the past two decades. They engage in critical discussions and analyses, aiming to uphold the integrity of historical research and promote a more nuanced understanding of the past. Through their perspectives, the book addresses the implications of these trends on the study of history and advocates for a return to more rigorous scholarly standards.
Glanz und Elend eines kritischen Abenteuers im 19. und 20. Jahrhundert
Der unzeitgemäße Marx ist eine Herausforderung: 1995 erschienen, will Daniel Bensaïd nach dem Ende des Realsozialismus Marx von seinen dogmatischen und orthodoxen Gespenstern befreien. Er legt die theoretische Kohärenz seines kritischen Denkens frei und macht seine Aktualität deutlich: denn hat der Warenfetischismus nicht den ganzen Planeten erfasst? Bensaïd geht mit einer negativen Dialektik vor und analysiert zunächst, was das Marx'sche Denken nicht darstellt: keine Philosophie vom Ende der Geschichte, noch eine empirische Klassensoziologie, die den unwiderruflichen Sieg des Proletariats ankündigt, noch eine Wissenschaft des Fortschritts. Marx’ drei Kritiken: der historischen Vernunft, der ökonomischen Vernunft und des wissenschaftlichen Positivismus gehen aufeinander ein und ergänzen sich. Der Autor liest Marx neu und interpretiert seine Theorie als Antworten auf gegenwärtige Fragen über den Sinn der Geschichte, die Repräsentation der Zeit, das Verhältnis zwischen den sozialen Widersprüchen und anderen Konflikten wie Gender, Nationalismus, Religion. Der philosophisch-literarische Text misst die zeitgenössische Marx-Rezeption an Marx’ Theorie. Der französische Theoretiker und Aktivist Daniel Bensaïd, der mit nur 63 Jahren an einer schweren Krankheit starb, ist in Deutschland nur in kleinen Zirkeln bekannt. Dabei gehörte er in Frankreich zu den zentralen Personen der radikalen Linken. Er lehrte Philosophie an der Universität Paris 8 und war Mitbegründer der NPA (Neue antikapitalistische Partei). »Bensa«, wie ihn seine Genossen nannten, war ein beschwingter Philosoph, der den Marxismus auf subjektivistischer Grundlage fortschrieb, ein unermüdlicher Aktivist, der an allen politischen und sozialen Auseinandersetzungen angefangen bei den Mobilisierungen gegen den Algerienkrieg über den Mai 68 bis in seine letzten Lebensmonate beteiligt war. Ebenso war er ein poetischer Schriftsteller, dessen Texte alle Genregrenzen durchbrechen. Darüber hinaus gilt Bensaïd als einer der originellsten und subtilsten Denker der historischen Zeit.
In einem Gespräch mit dem Journalisten und Philosophen Philippe Petit antwortet Daniel Bensaïd auf die Fragen nach der Zukunft der radikalen Linken und ihrer Konzeption von der Veränderung der Welt. Daniel Bensaïd ruft angesichts des drohenden Verschwindens der Politik dazu auf, der Rhetorik der Resignati on zu widerstehen und der Politik wieder eine eigene Zeitlichkeit und einen eigenen Raum zu eröffnen. Dieser Band ist ein Plädoyer für eine Politik des Konflikts: weder die Krise der politi schen Repräsentati on noch die Unordnung der Widerstandsbewegungen darf uns das Potenzial der Politik vergessen lassen. Die Geschichte ist ohne Unterlass neu zu interpretieren, und die sozialen Bewegungen sind die Orte, die die aktuelle Politik erfinden. Daniel Bensaïd setzt auf die Formen alternativer Demokratie, in denen sich die weltweiten, europäischen, nati onalen und lokalen Räume miteinander verbinden, um die »Arbeit zu unterbrechen«, die Einkommen zu verteilen und eine neue Produktionsweise zu erörtern. Mit einem Vorwort der Übersetzerin Elfriede Müller.
Der Aktivist und Philosoph Daniel Bensaïd hat mit Ein ungeduldiges Leben seine packende politische Autobiografie vorgelegt, in der sich Individuum und Kollektiv, Theorie und Praxis überschneiden, widersprechen und versöhnen. Das »Ich« und das »Wir«, die persönlichen und die geteilten Erfahrungen, zeugen von einem politischen Leben, das im Frankreich der 1960er-Jahre begann. Bensaïd schildert seine Jugend in einem von den spanischen Republikanern geprägten Toulouse, den Beginn der 68er-Bewegung in der französischen Provinz und in Paris, aber auch die schmerzhafte Erfahrung der argentinischen Linken. Er berichtet von der Neulektüre von Marx, erzählt vom marranischen Kommunismus, den Kämpfen von gestern bis heute. Politi sche Geschehnisse weltweit, wie der Algerienkrieg und die antikoloniale Solidaritätsbewegung dagegen – aus der heraus in Frankreich die Linke entstand, die im Mai 1968 eine fast revolutionäre Situation provozierte – werden aus der Perspektive eines Akteurs und zugleich klugen Beobachters erzählt, der es versteht, dabei auch die Bedeutung dieser Ereignisse für die gegenwärtige politische Situation zu erfassen. Daniel Bensaïd schildert seinen persönlichen politischen Werdegang und beschreibt zugleich die Entwicklung der Neuen Linken in Frankreich und Lateinamerika, die ganz andere Wege ging – und bis heute geht – als die deutsche Linke, was die Lektüre besonders spannend und erkenntnisreich macht.