Vor einem knappen Jahrzehnt entstand in den USA die Forschungsrichtung, die als „neue“ Wachstumstheorie bekannt ist. Diese Theorie stellt eine methodische Weiterentwicklung der neoklassischen Wachstumstheorie dar und bietet eine ökonomische Erklärung der langfristigen Wachstumsrate. Die nachhaltige Wirkung des Ansatzes zeigt sich in zahlreichen Folgebeiträgen, die die ursprünglichen Modelle in verschiedene Richtungen modifizieren und erweitern. Besonders interessant sind die wirtschaftspolitischen Anwendungen, da die traditionelle neoklassische Theorie im Gegensatz zur „neuen“ Theorie weitgehend wirtschaftspolitische Abstinenz nahelegt. In einigen Übersichtsartikeln wurde versucht, Ordnung in die Vielzahl der Forschungsresultate zu bringen. Diese Dissertation hebt sich jedoch deutlich von den eher lexikalischen Aufarbeitungen ab, indem sie sich auf die wirklich weiterführenden Entwicklungen der letzten Jahre konzentriert. Die Untersuchung präsentiert sich als theoretisch gehaltvoller Essay zu den grundlegenden Ideen der „neuen“ Wachstumstheorie und ihren wirtschaftspolitischen Chancen. Das Verdienst der Arbeit liegt sowohl in der tiefen konzeptionellen Durchdringung der traditionellen und neuen Ansätze als auch in den eigenständigen Weiterentwicklungen, insbesondere in den anwendungsorientierten Teilen.
