Anlässlich des Jubiläumsjahres blickt das Oldenburger Museum mit dieser Begleitschrift auf einen bedeutenden Teil seiner Sammlungsgeschichte zurück. Die Moorarchäologie hat in Nordwestdeutschland eine lange, weit über 200 Jahre zurückreichende Tradition und bildete seit dem 19. Jahrhundert einen Schwerpunkt in der Museumsarbeit. Nach einleitenden Artikeln zu Flora und Fauna, Moorkultivierung, Naturschutz, den Erhaltungsbedingungen in Feuchtböden, der Wirkung des Landschaftstyps auf den Menschen sowie der moorarchäologischen Forschungsgeschichte sind erstmals die Ergebnisse der Moorwegeforschung allgemein verständlich und reich bebildert dargestellt.
Frank Both Books


Moorleichen gehören zweifelsfrei zu den spektakulärsten Exponaten eines Museums. Auf die Besucher üben sie eine starke Anziehungskraft aus und für Wissenschaftler sind sie ein Hort neuer Erkenntnisse. Anlässlich des Jubiläumsjahres – 175 Jahre Landesmuseum Natur und Mensch – präsentieren die Autoren nicht nur das früheste aufgefundene „Objekt“ des archäologischen Museumsbestandes, das Hautstück aus dem Bareler Moor, sondern u. a. auch die übrigen fünf erhalten gebliebenen Moorleichen. Der derzeit gültige Forschungsstand wird wiedergegeben und die jüngsten interdisziplinären Untersuchungen der Rechtsmedizin, Biomechanik und Skelettbiologie, Radiologie, Paläopathologie u. a. m. zur Moorleiche Esterweger Dose oder dem berühmten Jungen von Kayhausen ergaben beeindruckende neue Ergebnisse.