Pieter de Hoochs "Der Liebes-Bote" + "Die Speise-Kammer"
Übereinstimmungen von Architektur+ ritueller verborgener Geometrie.
Diese kunst-theoretische Untersuchung analysiert die in Kunstbildern verborgenen geometrischen Strukturen, die dem Betrachter nicht sofort erkennbar sind. Durch die Anwendung der verborgenen Bauhütten-Geometrie werden diese Strukturen in ihren geometrischen Zusammenhängen erschlossen. Die verborgenen Rituale, die einer „Königlichen Kunst“ folgen, fügen dem (gegenstandsbezogenen) Bild neue, philosophisch-religiöse Inhalte hinzu, wodurch es eine tiefgründige Bedeutung erhält, die mit der Menschenbildung der Königlichen Kunst der Einweihung verknüpft ist. So wird aus einem Bild ein Kunst-Bild, in dem die optisch erkennbare Bildaussage durch eine dynamische, philosophisch-religiöse Wandlung ergänzt wird. Im Werk von Pieter de Hooch wird das Kunst-Bild durch die Architektur der langen, in die Raumtiefe führenden Zimmerflucht geprägt. Eine aufrechte Weltenachse (axis mundi) wird in die vorderste Ebene eingefügt, die den Tiefensog in eine verbindende Achse zwischen Erde und Himmel transformiert. Diese Weltenachse überwindet den unterbrochenen Kontakt zwischen Erde und Himmel und die daraus resultierende Beziehungs-losigkeit. Das Bild offenbart durch seine Wandlung zum Kunst-Bild sein Geheimnis und führt den suchenden Betrachter in Richtung einer befreienden Heilung und Ganzwerdung, die aus der Überwindung widerstreitender Gegensätze resultiert.
