„30 bis 40 Prozent der Amerikaner geht es nicht gut. Sie haben zwar Jobs, aber keine guten, keine sicheren“, berichtete Robert Reich, ehemaliger Arbeitsminister der Clinton-Administration. Dies ist auf die Zunahme der sogenannten „McJobs“ zurückzuführen, die in Österreich ebenfalls ansteigen. Atypische Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu, mit Jobs ohne garantierte Einkommen, fixe Arbeitszeiten oder soziale Absicherungsstandards. Der Politologe Emmerich Tálos hat quantitative Daten zur „atypischen Beschäftigung“ gesammelt. Konrad Hofer, bekannt durch Berichte über LKW-Fahrer und Arbeitsstrich, hat seine Erfahrungen als Taxifahrer in die Studie eingebracht. Er schildert das wechselnde Einkommen, die variierende Kundenstruktur und die Strategien zur Einkommenssteigerung. Hofer hat auch als Fahrradbote und Werbemittelverteiler gearbeitet und Gespräche mit Kameraleuten, Regisseuren, Journalisten, Schauspielern und anderen freien Mitarbeitern geführt. Unsicherheit über die Fortführung des Beschäftigungsverhältnisses, Angst vor Krankheit und unvorhergesehenen Ereignissen sowie finanzielle Probleme prägen den Alltag dieser Berufsgruppen.
Konrad Hofer Books




Würdelos
- 235 pages
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Flüchtlinge und AsylwerberInnen sind eine vielfältige Gruppe mit unterschiedlichen Hintergründen und Beweggründen für ihre Flucht. Der Autor untersucht zentrale Fragen zu ihrer Herkunft, den Gründen für die Migration, den Anreisewegen und den Herausforderungen, die sie in Österreich erleben. Um authentische Einblicke zu gewinnen, pflegte er engen Kontakt zu AsylwerberInnen, arbeitete als Nachtportier in Unterkünften und besuchte Beratungszentren sowie das Flüchtlingslager in Traiskirchen. In diesem Buch kommen die AsylwerberInnen selbst zu Wort und schildern ihre Erfahrungen. Der Autor analysiert die Fluchtgründe, die Schwierigkeiten mit Schleppern und die Ankunft in Österreich, wobei er das Misstrauen der Asylbehörden thematisiert. Der Alltag der AsylwerberInnen ist stark von der Ungewissheit des Asylverfahrens geprägt, was zu unterschiedlichen Bewältigungsstrategien führt. Die lebendige Schilderung ihrer Lebensrealität mündet in ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft, die aus der Perspektive des Soziologen als unverzichtbar erachtet wird.
Das Buch beschreibt die verschiedenen Pflegesituationen von überwiegend alten Menschen. Der Autor hat den Alltag in Pflegestationen erforscht, Hauskrankenschwestern und Haushilfen bei ihrer Arbeit begleitet, in einer Krankentransportorganisation mitgewirkt und am Unterricht einer Krankenpflegeschule teilgenommen. Er verfolgt Pflegebedürftige von der Einlieferung ins Krankenhaus über den Aufenthalt im Akutbereich bis hin zu einem Pflegeheim oder zur Betreuung zu Hause. Neben den Pflegebedürftigen betrachtet der Autor auch das Umfeld, insbesondere die Betreuer, die diese Menschen bis zu ihrem Tod begleiten. Konrad Hofer thematisiert die Arbeitsbedingungen des Personals, die Problematik der Arbeitszeiten, die unterschiedlichen Einkommensniveaus und die Auswirkungen des Pflegegeldgesetzes auf die Pflegequalität. Auch die Rolle der pflegenden Angehörigen wird beleuchtet. Das umfassend recherchierte Werk dokumentiert den Umgang mit alten, pflegebedürftigen Eltern und Großeltern und bietet Perspektiven für die jüngere Generation hinsichtlich Alter und Pflegebedürftigkeit. Die Studie ist der qualitativen Sozialforschung zuzuordnen und zeigt, wie der persönliche Kontakt mit der untersuchten Gruppe dieser Soziologie eine besondere Tiefe verleiht.