Als Liz von ihrer Nichte nach der Familiengeschichte ausgefragt wird, löst das eine wahre Kettenreaktion aus. Mit Hilfe von Dokumenten, Bildern, Briefen, Erbstücken und Erinnerungen macht sich Liz erstmals an die schriftliche Rekonstruktion vergangener Schicksale, Ende des 19. Jahrhunderts beginnend, und gerät dabei immer tiefer in ebenso ungeahnte wie abenteuerliche Lebensläufe. Große und kleine Katastrophen, zwei Welt- kriege, Scheidungen, Insolvenzen, Auswanderung und Tod führen die Figuren ihres Romans an Orte wie Gibraltar, Lissabon, Sylt, Spanien, Kalifornien, Riga, Palau, an den Monte Cassino und bis nach Finnland. Da ist ihre Großmutter Annie und deren Kindheit in den USA, geprägt durch den frühen Verlust der Eltern und die schmerzhafte Trennung vom geliebten Bruder, ihre Versuche als Malerin, die Bekanntschaft mit Ernst Ludwig Kirchner auf Fehmarn und mit dem spanischen Maler Sorolla, der ihr sein Gemälde »Die Frau am Strand« schenkt, ein Sinnbild ihres Lebens; und da ist Lena aus Riga, die ihre Ambitionen als Pianistin in einer norddeutschen Kleinstadt und einer schwierigen Ehe begraben muss. Und immer spielt dabei die Nähe des Meeres eine alles verbindende Rolle, und das Scheitern von Lebensentwürfen wird zum Auslöser neuer Perspektiven.
Christa Hein Books






Kornelkirschen, Magnolien, Feuerdorn – als Gartenarchitektin kennt Julie die Vorlieben der Pflanzen. Dicht an dicht blühen manche in ihrer ganzen Farbpracht, andere brauchen Abstand, um sich entfalten zu können. Eine lebensnotwendige Distanz, die auch Julies Verhältnis zu ihrer Mutter kennzeichnet. Alle Versuche, gegen die unsichtbare Wand aus Unverständnis und Zurückweisung anzurennen, hat sie längst aufgegeben. Nach dem plötzlichen Tod der Mutter folgt Julie wie betäubt der Verlesung des Testaments. Sie erbt unerwartet ein Cottage in der Normandie, doch ist sie nicht Alleinerbin. Zum ersten Mal hört sie von Florence, ihrer Halbschwester. Warum wurde sie ihr verheimlicht? Julies Versuche, Florence aufzuspüren, schlagen fehl. Sie fährt nach Nordfrankreich, von Le Havre über Dieppe bis nach Étretat. Doch jemand versucht, ein Zusammentreffen der Schwestern zu verhindern. Auch Julies Ex-Freund, der als Galerist mit impressionistischen Gemälden aus dem 19. Jahrhundert handelt, scheint Teil des Plans zu sein. Je länger Julies Suche andauert, desto dichter wird das Geäst des Familienstammbaums und so unglaublicher auch seine Verzweigungen – bis Julie das ganze Ausmaß des Familiengeheimnisses erkennt. Vor der atemberaubenden Kulisse der nordfranzösischen Küste erzählt Christa Hein in »Der Glasgarten« von der zerstörerischen Kraft eines lang gehüteten Familiengeheimnisses und von der Magie wiederentdeckter Wünsche.
Vom Rand der Welt
- 480 pages
- 17 hours of reading
Liz Bergmann lebt in Blossom, einer amerikanischen Kleinstadt im Mittleren Western mit einer bedeutenden Universität. Eine Liebesgeschichte und ihre Doktorarbeit haben sie aus Deutschland an diesen Rand der Welt verschlagen. Nach einer gescheiterten Ehe arbeitet sie jetzt als Dozentin für kreatives Schreiben. Sie ist eine Frau zwischen den Kontinenten, zwischen amerikanischer Gegenwart und deutscher Vergangenheit, zwischen zwei Sprachen und zwei Kulturen, zwischen ihrem Job und dem Bestreben, sich selbst im Schreiben zu verwirklichen. In der Abgeschlossenheit der Campuswelt mit ihren tragikomischen Menschenschicksalen, brutalen und poetischen Momenten droht Liz sich zu verlieren. Sie fängt an, nach ihren familiären Wurzeln zu forschen und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Erst ein Zufall führt sie auf die richtige Spur. Sie beginnt einen Roman über die abenteuerliche Riese ihre Urgroßmutter mit der Transsibirischen Eisenbahn nach China und findet so zu ihrer eigenen Geschichte.
Wir befinden uns in Riga zu Beginn unseres Jahrhunderts: Es ist die Zeit großer Umbrüche. Erzählt wird die Geschichte der Sophie Berkholz, Ende Zwanzig, Lieblingstochter ihres Vaters, eines angesehenen Legationsrates. Die selbstbewusste Sophie gehört zu den ersten Frauen, denen es gestattet wurde, ein Mathematikstudium zu absolvieren. Doch trotz hervorragender Ausbildung und ihrer beruflichen Tätigkeit als Dozentin führ Mathematik am Rigaer Polytechnikum ist Sophie nicht glücklich: Sie bleibt den vorgegebenen Mustern ihrer Gesellschaftsschicht verhaftet. Auch die Ehe, die sie schließlich mit Albert eingeht, nimmt nach dem euphorischen Beginn schnell bedrückende Züge an: Nach der Geburt der Tochter Lina erkennt Sophie, dass sie dabei ist, das verhasste Leben ihrer Mutter zu wiederholen. Sie verlässt ihre bürgerliche Umgebung, bricht auf zu einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Mandschurei und erlebt den Ausbruch des Russisch-Japanischen Krieges. Während der abenteuerlichen Fahrt findet sie durch ihre Leidenschaft, die Fotographie, einen Weg, sich von den gesellschaftlichen Konventionen der Zeit zu befreien. Der erste Roman einer deutschen Erzählerin, eine farbenprächtige und sinnliche, mit großem Spannungsbogen beschriebene Reise zu sich selbst.
Ein Sturm ist aufgezogen über dem Ligurischen Meer, keine Fähre verlässt mehr den Hafen von Genua. Die Schwestern Elena und Anthea, Elenas schon erwachsene Tochter Judith und Antheas Lebensgefährte Max müssen ihre Reise unterbrechen und mieten sich in einem kleinen Ort an der Küste ein, in dessen Nachbarstadt an diesem Morgen ein junges Mädchen brutal umgebracht wurde. Judith gerät in den Bann des Mordfalls, über den in den Zeitungen und im Fernsehen ausführlich berichtet wird: Sie beginnt sich mit dem Schicksal der gleichaltrigen Toten zu beschäftigen, deren Leben zu verstehen.
Die Sammlung "Fünf Jahre Romanfabrik Frankfurt am Main" herausgegeben von Wolfgang Zimmermann und anderen, präsentiert Texte der Fabrikschreiber:innen und bietet Einblicke in das literarische Programm der Romanfabrik.
Jo, eine junge amerikanische Collegeprofessorin, muß bei ihrem Aufenthalt auf der Nordseeinsel Neuwerk feststellen, daß Tote im Watt keine Seltenheit sind. Aber nicht jede Leiche ist ein Opfer des Meeres ...(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Was denken die Kleinsten über die großen Themen? Entwaffnend ehrlich, herrlich komisch und wunderbar weise bringen sie die Dinge auf den Punkt: Ich wäre auch gern Oma. Dann bräuchte ich nicht jeden Abend meine ganzen Spielsachen aufräumen. Meine Oma erkennst du daran, dass sie noch Frühjahrsputz macht.Oma ist jetzt sehr vertfoll. Früher waren ihre Haare Schwarz jetzt sind sie Silber.