Jörg Morré Book order

Noch heute zeugen in Berlin und Brandenburg zahlreiche Orte von der jahrzehntelangen Anwesenheit der Sowjetarmee und allgemein vom Einfluss der Sowjetunion in Deutschland. Dieser Band gibt einleitend einen Überblick über die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Abzug der letzten Soldaten 1994. Dann werden mehr als 20 ehemals sowjetische Liegenschaften beschrieben, vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow über den geheimen Bunker des Hauptquartiers der sowjetischen Truppen in Deutschland in Wünsdorf-Zossen bis hin zur Auslandszentrale des Geheimdienstes KGB in Berlin-Karlshorst.

Das Institut 99, das im Hintergrund des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ agierte, war für die gesamte „antifaschistische Erziehungsarbeit“ in den sowjetischen Kriegsgefangenenlagern verantwortlich. Es leitete die Antifa-Schulen, die deutsche Kriegsgefangene zu kommunistischen Kadern ausbilden sollten. Diese Institution war bedeutender als die Erinnerungen einiger kriegsgefangener NKFD-Mitglieder vermuten lassen, die sie als Moskauer Stadtkomitee charakterisieren. Der Autor verfolgt die Entwicklung des „wissenschaftlichen Forschungsinstituts Nr. 99“ von seiner Gründung im Sommer 1943 bis zur Auflösung Ende 1946 und bewertet seine Rolle innerhalb der sowjetischen Deutschlandpolitik. Jörg Morré, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gedenkstätte Bautzen, liefert eine detaillierte Analyse, die zeigt, wie der „antifaschistische Kampf“ aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft organisiert wurde. In der Presse wird Morrés Studie als überzeugend beschrieben, da sie aufzeigt, wer tatsächlich hinter diesen Aktivitäten stand.