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Peter-Michael Steinsiek

    January 1, 1958
    Die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im Nationalsozialismus
    Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939-1945
    Richard Falck, Mykologe
    Waldwissen: Professionalisierung der Forstwissenschaft in Hann. Münden 1868-1972
    Wir Grünen finden den Weg
    Der Wald zwischen Harz und Aller in der Frühen Neuzeit (1550-1800)
    • Wie kann man sich die Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Disziplin vorstellen? Ist sie mit dem Wachstum eines Baumes im Wald vergleichbar, der zunächst aus zarten Anfängen und unter dem Schirm der großen an Stärke und Umfang gewinnt, um endlich seinen Platz und Lebensraum behaupten zu können, angewiesen auf die nachhaltige Zufuhr von lebenswichtigen Stoffen und Symbiosen, auf eine ihm angemessene Umwelt, dabei stets gefährdet durch Konkurrenz und unvorhersehbare Unglücksfälle? Sicher ist, dass der „Baum der Erkenntnis“, die Wissenschaft vom Wald und seinen Beziehungen zur natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt, bereits das Jugendstadium hinter sich gelassen hatte, als 1868 in Hann. Münden eine zweite preußische Forstlehranstalt als Schule der Nachhaltigkeit ihre Tore öffnete. Im Vordergrund stand die Ausbildung von Forstverwaltungsbeamten für den Dienst im Norden, in der Mitte und im Westen Deutschlands. Die Lehrer jedoch wurden auch schon in der Frühphase der Forstakademie als Wissenschaftler nach Münden berufen, um in Abstimmung mit der Praxis vor allem Tagesfragen der Waldbewirtschaftung zu klären. Der vorliegende Band gewährt am Beispiel der Mündener Forstlehranstalt, aus der später die Göttinger Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie hervorgehen sollte, einen Blick auf die Entwicklung der fachlichen Grundlagen und die Formierung der Forstwissenschaft. Er beschreibt die Inhalte der Forschung in ihrer Abhängigkeit von steuerungswirksamen Faktoren aus Praxis, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Interesse verdient überdies die Frage, welchen Einfluss im Untersuchungszeitraum die Furcht vor einer Schließung der Einrichtung auf forschungsstrategische Programme hatte und wie es gelungen ist, die Einheit der Fakultät zu wahren.

      Waldwissen: Professionalisierung der Forstwissenschaft in Hann. Münden 1868-1972
    • Richard Falck, Mykologe

      Lebensweg und Werk eines jüdischen Gelehrten (1873-1955)

      Die Geschichte handelt von einem Mann jüdischer Herkunft, der in Breslau seine Leidenschaft für die Mykologie entdeckte und schnell zu den Besten seines Fachs aufstieg. Der wissenschaftliche Nachlass von Richard Falck bildet die zentrale Quelle. Seine Lebensspanne reicht vom Deutschen Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum „Dritten Reich“ und endet in den USA, wo er seine letzten Jahre verbrachte. Ab 1910 baute Falck an der Kgl. Preußischen Forstakademie in Hann. Münden ein modernes Forschungsinstitut für Technische Mykologie auf. Nach dem Ersten Weltkrieg sah er sich jedoch antisemitischen Angriffen von radikalisierten Studenten ausgesetzt. Der Band beschreibt Falcks privaten und wissenschaftlichen Werdegang vor und nach seiner Flucht aus Deutschland 1933. Wichtige Aspekte sind die Umstände seiner Verfolgung, seine Flucht und das Exil in Palästina (Israel) und den USA sowie seine Entwicklung als Forscher. Eine zentrale Frage ist die Rolle seiner Familie, insbesondere seiner Ehefrau Olga, sowie von Freunden und Förderern. Diese Studie setzt die Forschungen zur Geschichte der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen fort. Richard Falck wird als Wissenschaftler gewürdigt, der für akademische Freiheit kämpfte und an die Möglichkeit friedlicher Koexistenz glaubte.

      Richard Falck, Mykologe
    • Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939-1945

      untersucht besonders an Forstämtern des Solling und Harzes

      Tausende Männer, Frauen und selbst Kinder leisteten während des Zweiten Weltkriegs in den deutschen Forsten Zwangsarbeit. Die Forstverwaltungen waren nicht in der Lage, das für die Kriegswirtschaft deutlich erhöhte Holzeinschlagssoll mit eigenen Kräften zu erfüllen. So kamen bald nach Beginn des Krieges die ersten kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiter zum Einsatz. Später wurden ganze Familien aus Osteuropa unter menschenverachtenden Bedingungen nach Deutschland verschleppt. Die Dokumentation dieses wichtigen Kapitels deutscher (Forst-)Geschichte 1933–1945 erfasst mit dem Solling und dem Harz große Teile des heutigen niedersächsischen Staatswaldes. Sie macht sichtbar, in welchem Umfang und unter welch unmensch[-]lichen Lebens- und Arbeitsbedingungen die Zwangsarbeiter im Wald eingesetzt wurden. Die Studie soll Mahnung für die Zukunft sein, dergleichen nie wieder geschehen zu lassen, und sie soll den von Verschleppung, Entrechtung und Demütigung Betroffenen ein Andenken bewahren.

      Zwangsarbeit in den staatlichen Forsten des heutigen Landes Niedersachsen 1939-1945
    • Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Hann. Münden, wo 1868 eine Preußische Forstakademie gegründet wurde, die 1939 zur Forstlichen Fakultät der Universität Göttingen wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg entfachten nationalsozialistisch gesinnte Studenten eine Pogromstimmung gegen den jüdischen Mykologen Richard Falck und sein Institut. Die Untersuchung dokumentiert die rassistischen Angriffe auf Falck und seine Mitarbeiter ab 1920 in Münden. Sie beleuchtet die Reaktionen der Preußischen Staatsregierung, die Positionen des Professorenkollegiums und die Haltung der Fakultät nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem werden die hochschulpolitischen „Verfassungskämpfe“ der 1920er Jahre und die Sorge um den Erhalt der Forsthochschule thematisiert. Es wird auch die Rolle der Forstlichen Hochschule während des „Dritten Reiches“ und die Merkmale der „Entnazifizierung“ betrachtet. Der Untersuchungszeitraum von 1920 bis 1950 umfasst zahlreiche Zäsuren und Wendepunkte, die für die Analyse von Brüchen und Kontinuitäten in den Forschungsaktivitäten der Institute herangezogen werden. Diese Studie trägt zur Geschichte der Universität Göttingen im Nationalsozialismus bei.

      Die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im Nationalsozialismus
    • Quellen zur Umweltgeschichte in Niedersachsen vom 18. bis zum 20 Jahrhundert

      Ein thematischer Wegweiser durch die Bestände des Niedersächsischen Landesarchivs

      • 528 pages
      • 19 hours of reading

      This compendium is the first systematic study of the broad spectrum of documents stored in the State Archives of Lower Saxony pertaining to matters of the environment. Based on selected parts thereof, the authors present the most important files and maps from over 160 environmental fields in Lower Saxony. The volume is conceived as a thematic guidebook and offers a quick perspective of the types and volume of archival materials available from the 18th to the 20th century concerning in the main matters of environmental interest in Lower Saxony. With this volume the reader is put in the position to retrieve pertinent information about the respective environmental research, to recognize research gaps and to continue or suggest further studies.

      Quellen zur Umweltgeschichte in Niedersachsen vom 18. bis zum 20 Jahrhundert
    • Kaum eine politische Debatte, in der es um die ökologischen und ökonomischen Voraussetzungen menschlichen Lebens auf unserem Planeten geht, kommt heute ohne einen Hinweis auf das Erfordernis nachhaltiger Entwicklungsformen aus. So sehr man von ihrem Nutzen überzeugt zu sein scheint, so kontrovers werden die zahlreichen Konzepte zur Umsetzung von Nachhaltigkeit diskutiert. Ihre historische Komponente ist nun Gegenstand dieses Buches. Es wird dargelegt, welche politischen Mechanismen nach Wiederaufnahme des Bergbaus im westlichen Harz seit dem 16. Jahrhundert den Umgang mit der zentralen Ressource Wald etwa zweihundertfünfzig Jahre lang bestimmten – und welche Auswirkungen dies auf allfällige Nachhaltigkeitsziele und die Waldökosysteme selbst hatte.

      Nachhaltigkeit auf Zeit