In kompakter Form vermittelt dieses Buch Basiswissen zur Rückversicherung, mit einem Fokus auf die Integration in die Risikopolitik von Versicherungsunternehmen und verschiedenen Rückversicherungstechniken. Es werden sowohl klassische als auch moderne Formen der Rückversicherung behandelt, einschließlich Instrumenten des „Alternativen Risikotransfers“. Die zweite Auflage bietet zahlreiche Anregungen aus Praxis und Forschung, insbesondere in den Bereichen Kalkulation und versicherungstechnische Formen. Aktuelle Entwicklungen der „Finite Risk Reinsurance“ sind ebenfalls integriert. Viele neue Beispiele und Abbildungen stärken den Anwendungsbezug, und die neueren Literaturstellen bieten einen wertvollen Nachschlagewert. Der Autor, Peter Liebwein, promovierte nach seiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Münchener Rück und dem Mathematikstudium in Versicherungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach drei Jahren im CEO Office der Bayerischen Rückversicherung und Swiss Re Germany ist er seit 2002 bei Swiss Re tätig, wo er sich auf maßgeschneiderte Lösungen und Risikomodellierung von Schaden-/Unfallversicherungsunternehmen spezialisiert hat. Zudem ist er Lehrbeauftragter an mehreren Institutionen, darunter der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Deutschen Aktuarvereinigung e. V.
Peter Liebwein Books



Die verstärkte Konvergenz von Versicherungs- und Kapitalmärkten wandelt, verbunden mit weiteren Einflüssen, das unternehmerische Umfeld der Versicherungswirtschaft in nachhaltiger Weise und ermöglicht bzw. erfordert erweiterte Produktlösungen. Für Produktinnovationen stellen sich demnach zunehmend komplexere Aufgaben, deren Lösungen insbesondere durch intensiven Dialog zwischen Theorie und Praxis erleichtert werden können. In diesem Kontext sind die beiden Autoren Liebwein und Müller zu sehen. Beide waren wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Betriebswirtschaftliche Risikoforschung und Versicherungswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität, München, und sind heute bei führenden Rückversicherern tätig sowie durch einschlägige Publikationen im Rückversicherungsbereich bekannt. Sie stellen eine flexible und innovative Verallgemeinerung bekannter Rückversicherungskonzepte vor, die sowohl auf Entwicklungen der versicherungstechnischen Seite als auch auf Entwicklungen der nichtversicherungstechnischen Seite als leistungsauslösende Ereignisse (Trigger) abstellen. Sie entwickeln eine mathematische Modellierung des Konzeptes, die als Preisermittlungsverfahren sowie Kommunikationshilfe des entsprechenden Rückversicherungsschutzes gelten kann und widmen sich einigen Fragestellungen des Managements und der Organisation dieses „Flexible-Trigger-Konzeptes“.
Liebwein entwickelt in seiner Dissertation ein entscheidungstheoretisches Modell, das die Gestaltungsformen der klassischen und modernen Rückversicherung durch eine Vielzahl strukturierter Gestaltungsparameter abbildet. Ferner erlaubt das Modell, individuelle und mehrfache Zielsetzungen eines Versicherungsunternehmens bei Rückversicherungsnahme zu berücksichtigen. Des weiteren wird dargestellt, dass die risikopolitisch relevante Entscheidungsumwelt nur in Form von stochastischen Prozessen adäquat zu beschreiben ist. Auf der Grundlage dieses relativ komplexen Modells werden Verfahren entwickelt, wie Maßnahmen der Rückversicherung zielkonform zu bewerten und optimale risikopolitische Maßnahmen zu bestimmen sind. Dies erfolgt erstmals unter simultaner Berücksichtigung mehrerer Gestaltungsparameter einzelner Maßnahmen sowie stochastischer und dynamischer Umweltfaktoren. Dabei wird stets von mehrfacher Zielsetzung bei Beachtung individueller Zeit-, Höhen-, Risiko- und Artenpräferenzen.