Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag
Darstellung und Dokumentation ; 1877 - 1997
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Darstellung und Dokumentation ; 1877 - 1997
Varianten der Moderne 1868 bis 1952
Martin Mutschmann gehörte zu den mächtigsten Gauleitern des „Großdeutschen Reiches“ und war seit 1925 Gauleiter der sächsischen NSDAP. Ab 1933 war er Reichsstatthalter und ab 1935 Ministerpräsident in Sachsen. 1939 übernahm er zusätzlich den Posten des Reichsverteidigungskommissars. Noch Anfang 1945 feierte ihn die Presse als einen der „tatkräftigsten und fanatischsten Gefolgsmänner des Führers“. Nach dem Krieg versuchte Mutschmann, in den Westen zu fliehen, wurde jedoch am 16. Mai 1945 in Tellerhäuser von deutscher „Antifa“ verhaftet und der sowjetischen Besatzungsmacht übergeben. Seine Spur verlor sich im Dunkel der Geschichte. Die hier erstmals ausgewerteten sowjetischen Akten zum „Fall Mutschmann“ enthüllen brisante Details, darunter seine frühe Überstellung nach Moskau, die Suche nach einem Tribunal und das geheime Verfahren, das zu seiner Exekution Anfang 1947 führte. Die Akten bieten auch neue Einblicke in Mutschmanns Leben als Unternehmer und Gauleiter und beleuchten, wie Stalins Justiz nationalsozialistische Verbrechen ahndete. Zudem werden Fragen zum Moskauer Prozess im Vergleich zu anderen alliierten Verfahren sowie die Rolle von Mutschmanns Belastungszeugen und das Schicksal seiner Ehefrau Minna Mutschmann behandelt.