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Waltraud Gut

    "Schwarz auf weiß"
    Unterwegs zur Fähre
    • Unterwegs zur Fähre

      • 125 pages
      • 5 hours of reading

      Die Autofähre zwischen Konstanz und Meersburg steht beispielhaft für die Konflikte und Schübe von Mobilisierung und Automobilisierung der Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Verkehrstechnisch benachteiligt versprach sich Konstanz von der Fähre eine wesentliche Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation. Dennoch gab es Widerstand, hauptsächlich wegen des hohen finanziellen Risikos, während man sich wegen der erwarteten wirtschaftlichen Vorteile um die Standorte der Häfen stritt. Doch von Anfang an, selbst in der Rezession der 1930er Jahre, war die Fähre ein wirtschaftlicher Erfolg, der - nur unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg - bis heute anhält. Die fortschreitende Automobilisierung in den 1950er und 60er Jahren, als Stadtplanung vor allem als Verkehrsplanung verstanden wurde, und die Entwicklung von Konstanz zum touristischen Zentrum machten den Ausbau der „schwimmenden Brücke“ notwendig. Es wurden weitere Schiffe angeschafft, die Anlegestellen wurden ausgebaut. Mit zunehmendem Geschwindigkeitswahn wurde selbst die Fähre zum Verkehrshindernis. Dass die Autofähre sich jedoch auch über die 1970er Jahre hinaus halten konnte, ist dem bald aufkommenden Umweltbewusstsein und einer neuen Skepsis gegenüber der „autogerechten“ Gesellschaft zu verdanken. Sie verhinderten, dass die Pläne für einen Tunnel oder eine Brückenverbindung weiter verfolgt wurden und den Fährverkehr erSetzten.

      Unterwegs zur Fähre
    • "Schwarz auf weiß"

      Maske und Schrift des heraldischen Ornaments

      Der von dieser Arbeit vorgeschlagene Bildbegriff des Wappens basiert auf einer kulturwissenschaftlichen Analyse der Materialität und Medialität des heraldischen Ornaments. Er rekonstruiert einen Gegenstand, dem im Gegensatz zu seiner geläufigen Lesart als Zeichen privilegierter Herkunft eine Vielschichtigkeit rückerstattet wird. Die Botschaft des heraldischen Ornaments ist keinesfalls transparent. Wie die Analyse seiner rhetorischen Qualität belegt, ist der Duktus des Geteilten und Zerstückten sowie der verwechselten Tingierung und der asymmetrischen Symmetrie Element eines diskursiven Verfahrens, das auch mittelalterlichen Körperkonzeptionen, den Vorstellungen von Karnevaleskem und Gegenhöfischem und den poetologischen Reflexionsmustern des höfischen Romans zugrunde liegt. Als intermediale Grenzgänger zwischen Maske und Schrift befindet sich der heraldische Ornamentmodus an den Rändern der Zeichenordnung, wo über Lesbarkeit und Unlesbarkeit verhandelt wird. In seinen heterogenen Semiosen, die tendenziell in Widerspruch stehen zu den offiziellen Verlautbarungen höfischer Idealität, ist die Spur des Fremden noch nicht verwischt.

      "Schwarz auf weiß"