Kriminalitätsbekämpfung
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Die Kriminalitätsbekämpfung in der Schweiz und vielen europäischen Ländern unterscheidet sich stark von der in den USA. Während die amerikanische Strategie durch massive Polizeipräsenz, Null-Toleranz-Politik und hohe Freiheitsstrafen geprägt ist, verfolgt die Schweiz einen milderen Ansatz, der Bußen statt Gefängnisstrafen und eingeschränkte Einsichtnahme in das Strafregister umfasst. Patricia Funk untersucht die ökonomische Bewertung dieser beiden unterschiedlichen Strategien. Ihr Ansatz hebt die Effizienz des Mitteleinsatzes hervor und geht davon aus, dass Täter rational handeln, indem sie Kosten und Nutzen abwägen. Neben einem Überblick über zentrale ökonomische Kriminalitätsmodelle befasst sich die Autorin auch mit Ansätzen anderer Disziplinen. Sie charakterisiert eine optimale Kriminalitätsbekämpfungspolitik und geht über die moderne ökonomische Literatur hinaus, indem sie sowohl staatliche als auch nicht-staatliche (informelle) Bestrafung betrachtet. Funk diskutiert, wie der Staat die informelle Bestrafung durch Informationsverbreitung steuern kann. Abschließend kontrastiert sie ihre theoretischen Erkenntnisse mit neuartigen empirischen Befunden aus der Schweiz, die eine Bewertung ermöglichen, inwieweit die Kriminalpolitik beider Länder dem ökonomischen Ideal entspricht.
