Das Buch widmet sich der Einführung von Risikomanagement in der notfallmedizinischen Versorgung vor der Einlieferung in das Krankenhaus. Dabei werden die wichtigsten Werkzeuge, Methoden und Maßnahmen anhand konkreter Fallbeispiele dargestellt und Umsetzungsmaßnahmen illustriert. Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Risikomanagement aller beteiligten Organisationen im Notfallprozess, den Leitstellen, dem Rettungsdienst und der Flugrettung sowie den Notaufnahmen. Diskutiert werden zudem das Management von Großunfällen, Krisen- und Katastrophenszenarien sowie medizinrechtliche Fragestellungen. Das Buch richtet sich an Leitstellendisponenten, Rettungsassistenten und/oder Notfallsanitäter, Notärzte und Flugrettungsärzte, ärztliches und pflegerisches Personal in Notaufnahmen sowie an Experten in Public Health Einrichtungen und politische Stakeholder. Auch Medizinstudenten und Studenten im Bereich Gesundheitsmanagement finden hier wertvolle Anregungen. Denn zeitkritisches, professionelles Arbeiten und die perfekte Kooperation aller an der Rettungskette beteiligten Organisationen gewährleisten im Notfall eine optimale medizinische Versorgung und damit Patientensicherheit. Fehler passieren und sind menschlich – auch in der prähospitalen Notfallmedizin.
Agnes Neumayr Books


Politik der Gefühle: Susanne K. Langer und Hannah Arendt
- 403 pages
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Gefühle motivieren zum Handeln, tragen zu (vernünftig/ethisch/ästhetischer) Urteilsfindung bei und konstituieren Sinn. Die Behauptung, Gefühle seien irrational, alogisch und amoralisch, ist – so Neumayrs These – bloß die hegemoniale Strategie einer androzentrischen Politik der Gefühle, die historisch bei Platon beginnt. Platon nämlich scheidet die rein-ideelle Erosliebe von den eigenleiblichen Gefühlen und bindet erstere an die (männliche) Vernunft, Herrschaft und Moral. Ohne dieses geschichtlich erste „gegenderte“ Gefühlsdispositiv und ohne die ihm entsprechende Politik der Gefühle wäre der ebenso beeindruckende wie problematische Siegeszug der androzentrischen abendländischen Vernunftkultur nicht möglich gewesen. Diese Politik der Gefühle zu dekonstruieren verlangt Zweifaches: Mit Susanne K. Langer gesprochen, die Rehabilitation der „Dimension des Fühlens“ in Erkenntnistheorie, Ethik und Ästhetik. Mit Hannah Arendt gesprochen, eine neue politische Anthropologie und Philosophie, deren Grundlage nicht die Philosophie der „Mortalität“, der Sterblichkeit, sondern eine Philosophie der „Natalität“, der Gebürtlichkeit des Menschen, ist. Es sind vor allem die Künste, die zum Werkzeug und Instrument eines neuen, kritischen Denkens und Fühlens werden können.