Andreas Herzaus neuer Fotoband behandelt das Zusammenspiel von einer Frau an der Macht und dem Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit. Er beleuchtet sowohl eine individuelle Person als auch einen politischen Mechanismus, der Akteure austauschbar erscheinen lässt. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Wahlkampf, in dem Politik und Bevölkerung temporär näher zusammenrücken. Diese Phase erfordert eine Annäherung, die für beide Seiten ungewohnt ist und oft zu Projektionen bei Wählern sowie manipulativen Strategien bei Politikern führt. Angela Merkel nimmt dabei eine besondere Rolle ein. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen bleibt sie bei öffentlichen Auftritten authentisch und vermeidet imposante Selbstinszenierung. Ihre kühle Professionalität enttäuscht die Medien, die nach Emotionen suchen. Trotz der Vielzahl an veröffentlichten Bildern von ihr gibt es wenige, die wirklich sprechen. Herzau, der Merkel seit 10 Jahren begleitet, nutzt das kollektive Bildwissen des Publikums, um überraschende Details und Momente einzufangen. Sein Interesse liegt weniger in politischer Sympathie, sondern darin, wie man einer Person gerecht wird, die durch die Fülle an Bildern oft unkenntlich wird. Er zeigt die Realität des politischen Lebens, einschließlich Einsamkeit, Isolation, Machtkämpfe und die Verletzungen, die mit diesem Beruf verbunden sind.
Andreas Herzau Book order






- 2018
- 2016
#francke
Ein fotografischer Essay von Andreas Herzau über die Franckeschen Stiftungen
- 128 pages
- 5 hours of reading
Andreas Herzau gehört zu den bekanntesten deutschen Fotojournalisten, die die Grenzen der klassischen Reportagefotografie in oft überraschender Weise erweitert haben. Das gesamte Jahr 2015 über war der Fotograf in den Franckeschen Stiftungen zu Halle unterwegs. Nicht die einzigartige Architektur der Schulstadt, sondern die heute im historischen Raum agierenden Menschen, die den Puls des Bildungskosmos Franckesche Stiftungen ausmachen, standen im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Jedes Foto erzählt eine Geschichte und will gelesen werden. Die Bilder fangen die verspielte Entspanntheit der Jugend vor großer Kulisse ein und sehen auch die andere Welt der vom Alter diktierten Bedürfnisse neben der kindlich-unvoreingenommenen Einnahme historischer Räume. Sie entdecken die Sensationen des Alltäglichen, halten Momente des Ausgelassenseins und der Würde, der Anspannung und des Loslassens, der Beständigkeit und des Neuen inmitten eines über 300 Jahre alten Raumes fest. Als fotografischer Essay erscheinen die Arbeiten als Fotobuch; ein deutsch/englischer Essay von Hortensia Völckers führt in den Alltag der Stiftungen ein.
- 2012
Moscow Moskau street
- 143 pages
- 6 hours of reading
»Moskau..., Orgie der Kontraste, asiatisches Dorf mit Häusern in amerikanischem Wolkenkratzerstil, Kistenschlitten und Autobus, Barockpalast und Holzhütte, ... Strassenbasar und Warenhaus«. Was Egon Erwin Kisch einst mit Worten beschrieb, zeigt uns nun Andreas Herzau in seinen Fotografien. Es geht nicht nur um die Stadt, sondern um den Menschen, seinen Alltag und Lebensgefühl. Mit seiner Bildsprache und seinen Bildzusammenstellungen gelingt es Andreas Herzau, das Genre der Streetphotography neu zu beleben. Seine Dokumentation über die Megacity Moskau, die wie keine andere Hauptstadt für ihr Land steht und doch einen eigenen Staat bildet, wird ergänzt durch einen Essay von Viktor Jerofejew, der sein Moskau aus Sicht eines dort Geborenen schildert.
- 2010
With an essay by renowned Turkish author Elif Safak.The debate surrounding Turkey’s potential membership in the European Union prompted Andreas Herzau to take a closer look at this country. Istanbul is situated at the border between Europe and Asia, and it was there that he found a concentrate of the challenges facing Turkey today. Yet the city also displays the opportunities that are open to the country as a whole. Herzau’s images capture precisely the many facets of the Turkish port: workers being ferried from one continent to the other, Muslims at prayer, people window shopping and looking at fashion advertising. Working with the genre of street photography, the photographer discovers the city on foot—watching, walking, and waiting until the pictures find him. In this way, the photographer creates spontaneous snapshots of public life. And since people from all walks of life are encountered on the street, the photographs reveal much about present-day conditions and a life between tradition and modernity.
- 2006
- 2003