The Museum Wiesbaden is one of three important Hessian state museums and holds world-class collections in the fields of art and naturalhistory. This book provides an introduction to the museum's art collections, which span the period from the Middle ages to contemporary art with an emphasis on the art of the nineteenth and twentieth century.
Albert Oehlen, seit Jahrzehnten einer der kreativsten und vielseitigsten Künstler Deutschlands, stellt in großformatigen Gemälden, Collagearbeiten und Zeichnungen immer wieder die Frage, ob Kunst überhaupt etwas anderes als abstrakt sein kann. Der Katalog zur Ausstellung im Museum Wiesbaden versammelt Werke Oehlens seit den 1980er Jahren bis heute neben einer Reihe von Bildern, die zu diesem Anlass neu entstanden. Ergänzt werden Oehlens eigene Arbeiten durch Werke von Freunden oder Künstlern, die er schon immer in Wiesbaden zeigen wollte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler und Museum ist keine Retrospektive, sondern eine opulente Hommage an das künstlerische Tun Albert Oehlens und ein eindrucksvolles Panorama dessen, was in seinem Orbit vorgeht.
Thomas Florschuetz (*1957 Zwickau) hat eine eigene Ästhetik erschaffen, die von einer durch Nähe und Detailfokussierung erzielten Abstraktion geprägt ist. Blickachsen, Wandflächen und Durchbrüche verschmelzen darin zu eigenständigen Kompositionen. Bei der seit 2010 entstehenden Serie Assembly handelt es sich um eine fotografische Gegenüberstellung des indischen Justizpalasts und Parlaments in Chandigarh nach Entwürfen von Le Corbusier und der von Oscar Niemeyer neu erbauten brasilianischen Hauptstadt Brasília. Dass sowohl Chandigarh als auch Brasília am Reißbrett konzipierte Regierungssitze sind, erscheint in der vergleichenden Betrachtung ebenso reizvoll wie der Hintergrund, dass es sich um ein Lehrer-Schüler-Verhältnis handelt. Weitere Aufnahmen zeigen etwa den im Abriss befindlichen Palast der Republik in Berlin oder das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel kurz vor Fertigstellung der Instandsetzung. Ausstellung: Museum Wiesbaden 27.4.–8.9.2013
Rui Inácios Werk beschäftigt sich mit Mechanismen des visuellen Gedächtnisses. In einer in sich geschlossenen Folge von Formentwicklungen transformiert er Elemente des naturalistischen Landschaftsbildes oder von Naturgebilden in Bilder einer eigenen, artifiziellen Natur. Das Bild des Baumes, Symbol für organisches Wachstum und die Komplexität der Natur geht er an, indem er vorhandene Formen übernimmt und im Bild transformiert, in dem er sie aus sich heraus ‚wachsen’ lässt. Am Anfang stehen Fotografien, die der Künstler in Portugal, Spanien und Deutschland gemacht hat. Bereits in den Fotografien ist der Ausschnitt so gewählt, dass die Orientierung in einem Dickicht von Bäumen oder einem Gewirr von Baumstämmen die Orientierung unmöglich wird. Von diesen Fotografien ausgehend verdichtet er die Darstellung, um Bilder einer utopischen Wildnis zu erreichen. Die Publikation erscheint in Verbindung mit der Ausstellungen Rui Inácio – True Images im Emil Schumacher Museum Hagen und der Ausstellung Rui Inácio – Silent Trees & other landscapes in der Galerie Hans Strelow in Düsseldorf.