Leben und Schreiben
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»Vor dreißig Jahren sagte einer, mich und meine Schreiberei betreffend; ›Gib’s doch auf.‹ Dabei lächelte er freundlich.« Hermann Lenz hat sich jedoch durch diese Äußerung nicht entmutigen lassen und beharrlich seinen schriftstellerischen Weg verfolgt. Von diesem erzählte er in seinen Poetik-Vorlesungen im Sommersemester 1986 an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. Als »roten Faden« dieser Erzählung kann man drei Schichten unterscheiden, »die sich im geologischen Sinn überlagern, um dann und wann in einer sogenannten ›Verwerfung‹ gemischt zu werden. Es handelt sich dabei um die verschiedenen Erscheinungsformen der Zeit, von denen als erste die uns allen präsente Gegenwart zu nennen wäre, in der sich das Selbsterlebte ablagert wie in einem autobiographischen Roman. Der freilich wird von der historisch gewordenen Zeit bestimmt; denn wann beginnt die Gegenwart? Außerhalb der Zeit aber bewegt sich der Traum, der alle Zeitelemente einschmilzt, und als dritte Schicht zu bezeichnen wäre. Mit Hilfe der Phantasie ist es möglich, die Zeit zu überwinden, sie aufzulösen, das Vergangene zum Gegenwärtigen zu machen und umgekehrt …« Fünf Portraits von Schriftstellerkollegen beschließen den vorliegenden Band.