Dauphiné
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Das Dauphiné liegt weit südlich des Montblancmassivs und ist das südlichste Hochgebirge der Alpen (sieht man einmal vomMonte Viso ab); es wird im Norden von der Romanche, im Osten von der Durance, im Süden vom Drac und im Westen von der Malsanne eingefaßt und liegt etwa 60 Kilometer südlich von Grenoble. In Karten wird es fälschlicherweise oft auch als Pelvouxgruppe geführt, im französischen Sprachraum hat sich die Bezeichnung Massif des Ecrins durchgesetzt. Die deutschsprachigen Bergsteiger kennen das Gebiet aber seit langem als das Dauphiné. Von seinen Bewunderern wird es als das wildeste, reinste und rauheste Gebirge der Alpen bezeichnet. In der Tat zeigen sich diese Berge von einer Schroffheit wie sonst in dieser Fülle in keinem anderen Alpengebiet. Die Berge sind hier so, wie man sich Berge vorstellt: steil aufragend, gletscher- und schneeummantelt, scheinbar unnahbar. Neben den großartigen Bergketten ist in den Dauphiné-Alpen die üppige Blumenpracht hervorzuheben, die sich in den vielen Hochtälern ausbreitet. Nicht zuletzt durch die Gründung des Nationalparks (Parc National des Ecrins) soll dieses alljährliche Naturschauspiel der Bergblumenblüte erhalten bleiben. So befinden sich im eigentlichen Tourengebiet und auch im Nationalpark keine Seilbahnen, keine Autostraßen und keine Ansiedlungen. Die Dauphiné-Alpen sind jedoch nicht nur ein Gebiet für Hochalpinisten und extreme Kletterer. Auch der Bergwanderer findet ein reizvolles Betätigungsfeld, beispielsweise den Rundwanderweg um dieses Gebirge, den GR 54. Für etwas alpiner ausgerichtete Bergwanderer gibt es zahlreiche Paßüberschreitungen mit einigen wenig schwierigen Passagen in der Firn- und Felsregion. Dieses Gebiet ist zweifellos der schönste Naturpark Europas, und es ist zu hoffen, daß es auch so bleibt.