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EG-Binnenmarkt

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Der verlorene Glaube an die wirtschaftliche Führungsrolle des Alten Kontinents („Eurosklerose“) sowie ein Zurückbleiben hinter der amerikanischen und vor allem der pazifischen Wirtschaftsdynamik führten zum Entschluß der Regierungen des Europas der Zwölf, gemäß dem im Frühjahr 1985 verabschiedeten „Weißbuch“ bis 1992 einen umfassenden Binnenmarkt zu verwirklichen. Der „Cecchini-Bericht“, eine nach ihrem Koordinator benannte Studie über die Folgen der Integration, schätzt die dadurch erzielbare Steigerung des Wirtschaftswachstums auf jährlich 4,5 bis 6,5 Prozent. Der Binnenmarkt präsentiert sich damit als ein Positiv-Summen-Spiel, bei dem es mehr Gewinner als Verlierer gibt. Da heute noch niemand weiß, wer im einzelnen zu welcher der beiden Gruppen gehören wird, bemühen sich die meisten Wirtschaftsbereiche um eine Verbesserung ihrer Konkurrenzposition. Das deutlich intensivierte Wettbewerbsbewußtsein ist nicht zuletzt auch eine wesentliche Stütze des bald ins siebente Jahr eintretenden konjunkturellen Aufschwunges. Die Auswirkungen des Integrationsprozesses auf die Banken konzentrieren sich hauptsächlich auf folgende Gebiete: Die Liberalisierung des Geld-, Devisen- und Kapitalverkehrs mit Folgewirkungen in Richtung einer monetären Integration. Die gegenseitige Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit der Bankinstitute und der daraus resultierende Wettbewerbsdruck. Die Harmonisierung des Bankenrechtes (Neuregulierung der Rahmenbedingungen). Ziel des Alpbacher Bankenseminares 1988 war es, den aktuellen Stand und die Perspektiven zu diesen Fragen aufzuzeigen, um in erster Linie den Banken, aber auch den Notenbanken, den Bankenaufsichtsbehörden und den Bankenverbänden Anregungen für ihre Strategie zu vermitteln. Daß dabei das Theoretisieren von der Realität längst eingeholt worden ist, zeigt die im vergangenen Sommer aufgenommene Diskussion über mögliche oder bevorstehende Bankenfusionen in Österreich. Es spricht für das heimische Bankengewerbe, daß der Herausforderung der EG-92 offensiv und konstruktiv begegnet wird. Die Herausgeber danken allen Referenten des Bankenseminars sehr herzlich für die Aktualität und Qualität ihrer Beiträge, die es ermöglichen, einen weitgefaßten Überblick über die auf die Banken zukommenden Anpassungsprobleme vorzulegen.

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1989

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