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Vom Widerspruch zur Langeweile

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Eine ganze Generation von Theoretikern hat Fernsehen als defizientes Phänomen aufgefaßt. Im Rahmen eines logisch strukturierten Verständnisses von Syntax und Semantik, linear unumkehrbarer Zeit, binärer Kommunikation und konsensorientiertem Diskurs muß Fernsehen mental wie gesellschaftlich dysfunktional erscheinen. Hebt man Fernsehen jedoch aus diesem an der Wurzel aristotelischen Theoriekontext heraus, so erweist sich weniger ein logisches denn ein existenziales Gefüge als der Hintergrund, vor welchem Fernsehen fungiert, ebenso nicht Zeit, sondern Zeitlichkeit. Langeweile ist mithin Wesenszug und nicht Makel des Fernsehens. Seine spezifische Leistung ist die Negation der rational unhintergehbaren Letzthorizonte von Welt und Sinn. Hier hat die dringend notwendige Revision der Fernsehtheorie anzusetzen.

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1989

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