Tod und Verklärung
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Wenn es den Vielen – der „Masse“ – gut geht, fühlen sich einige wenige – die “Elite“ – schlecht. Sie jammern darüber, dass ihre Lebensqualität unter dem „Aufstand“ kleiner Leute unziemlich leide. Aber auch wenn die Vielen sich unwohl fühlen, ist es den Wenigen nicht recht. In diesem Fall geht ihre Vermutung dahin, dass das gemeine Volk sachlich Gebotenes verdränge, historische Chancen verpasse und kläglich an der Aufgabe scheitere, sich nach innen wie außen stark zu machen: militärisch und technologisch, ökonomisch und politisch. Das elitäre Denken konstruiert gesellschaftliche Realität so, dass sie seinen besonderen Ansprüchen gerecht wird – und damit (angeblich) dem allgemeinen Wohl. Seine Mittel dabei: Verklärung der Differenzen (rational/borniert, stark/schwach, reich/arm usw.), und eine allgemeine Aufwertung des Todes als jenes bewusst riskierten Ernstfalls, dessen Eintritt den Elite-Anspruch in letzter Instanz auf die Probe stellt. Der Autor, bekannt für seine geschliffenen Analysen, zeichnet in seinem Buch den „Wende-Diskurs“, dessen Gestaltung dem elitären Geist überlassen bleibt. Schlaglichtartig erhellen Texte Konsequenzen und Gefahren scheinbar harmloser Begriffe und Gesellschaftskonzepte. In diesem Zusammenhang besonders aktuell und spannend: Die erste kritische Analyse der Reaktion auf Rushdies Satanische Verse.