Gespräche mit afrikanischen Krankenpflegern und Heilern
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Die Frage nach der Verbindung von traditioneller Medizin und kosmopolitischer Medizin ist ein Eckpunkt in der entwicklungspolitischen Diskussion um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Ländern der 3. Welt. Die vorliegende medizinisch-ethnologische Arbeit untersucht verschiedene Konzepte von Krankheit und Therapie in einer westafrikanischen Region (Benin). Die traditionelle Medizin ist ein in ihrer Kultur gewachsenes soziales System und kann nur als eigenständiges Gebäude bestehen. Unser Blick auf eine fremde Kultur ermöglicht und verlangt verschiedene Sichtweisen: Die ärztlich-handelnde und die ethnografisch-beobachtende Perspektive können jeweils einen Anteil der widersprüchlichen Wirklichkeit beschreiben. Die nach Westafrika transferierte kosmopolitische Medizin wird durch den Prozeß der Begegnung von traditionell afrikanischen und europäisch-westlichen Vorstellungen und Techniken geprägt. So können uns die traditionellen Krankheits- und Heilkonzepte tiefgreifende Erklärungsmuster liefern, wenn wir die aktuellen Erscheinungsformen dieser kosmopolitischen Medizin, ihre schlechte Wirksamkeit und mangelnde Akzeptanz, aber auch ihre Erfolge untersuchen.