Liebe, Erkenntnis und Dichtung
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Der Ansatz streicht das Besondere der Liebe als Teilhabe am Sein und als Moment des Vollendens des Endlichen heraus. Die lange philosophisch-mystische Tradition der Erkenntnis des Wesens der Liebe als Göttliches wird herausgearbeitet. Mit Goethes und Hölderlins gewandeltem Natur- und Geistverständnis gewinnt die Liebe eine kosmische Dimension, die gerade für uns Heutige wieder erneute Bedeutung erlangt. Natur wird als von «Logos» bzw. «Sinn» durchwaltet begriffen, dem das innere Licht des Menschen zu entsprechen strebt. Mit der «intuitiven Erkenntnis» ist das Zentralproblem produktiver Einbildungskraft und des Schöpferischen überhaupt berührt. Im Sinnen des Dichters, das Eines wird mit dem Sinnen der Seele, findet eine neue Sprachform ihren Niederschlag: Dichtung als Ausdruck des Ganzheitsdenkens oder «mit dem Herzen Denkens». In der vermittelten Unmittelbarkeit des Schauens, welche Mythos und Symbol als Betrachtungsweise «sub specie aeternitatis» (Spinoza) enthüllt, offenbart sich das Dasein in seinem Grunde als «dichterisch».