Nancy Mitford
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Die Schriftstellerin Nancy Mitford wurde 1904 als älteste Tochter von Lord Redesdale geboren, der einer alten Familie mit makellos langweiligem Stammbaum angehörte. Sie sollte Kindheit und Jugend, die in den Anfangskapiteln ihres Romans »Liebe unter kaltem Himmel« geschildert werden, nicht als Einzelkind verbringen, denn im Laufe der folgenden siebzehn Jahre wurden ihre Geschwister Pamela, Tom, Diana, Unity, Jessica und Deborah geboren. Außer dem Sohn, der die traditionelle Ausbildung einschließlich Eton und Oxford erhielt, und dessen erklärter Studienwunsch »Ausschweifungen« lautete, bekamen die Kinder Unterricht von Erzieherinnen und Gouvernanten, von denen sie im Lauf der Zeit dreizehn zerschlissen. Sie lebten in einem großen Haus in Swinbrook, das ganz nach den Vorstellungen von Lord Redesdale entworfen war, und das alle außer ihm als ein scheußliches Gefängnis empfanden. Um dem Vater und dem Haus zu entkommen, tat Nancy zielstrebig all das, was der Lord verabscheute: sie ließ sich die Haare kurz schneiden, schminkte sich, spielte Ukulele, rauchte, trug Hosen, begann zu schreiben und verlobte sich. Die Verlobung ging zwar in die Brüche, aber der Verlobte gab einen guten Helden für die erste Erzählung ab. In den dreißiger Jahren veröffentlichte Nancy Mitford mit mäßigem Erfolg vier Bücher, doch ihr 1945 erschienener Roman »Englische Liebschaften« wurde auf der Stelle zum Bestseller. In diesem und in den folgenden Büchern beschrieb sie ironisch, witzig und bösartig die verschrobene Welt der »upper class«, deren Vorlage – wie konnte es anders sein – ihre Familie war. Nancy Mitford folgte nach dem Krieg ihrer großen Liebe, »dem Colonel« nach Paris und kehrte nie wieder nach England zurück. Sie starb 1973 in Versailles.