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Obwohl im Zuge rasant steigender Fernseh- und Sponsorerlöse die wirtschaftliche Bedeutung des Profisports in Deutschland in den letzten 10 Jahren ständig gestiegen ist und inzwischen ein beachtliches Niveau erreicht hat, das sich den kommerziell geprägten USamerikanischen Verhältnissen immer weiter annähert, sind sportökonomische Untersuchungen in Deutschland bislang rar. Ziel der Arbeit ist es, diese Lücke für das Gebiet der Wettbewerbspolitik durch die Analyse der Wettbewerbsverhältnisse im Fußball, Baseball und Football zu schließen, da nach Ansicht der Verfasserin die mit Ligaorganisationen verbundenen Wettbewerbsbeschränkungen zwischen den Ligamitgliedern von den Wettbewerbsbehörden und politischen Instanzen in Deutschland und den USA insbesondere auf dem Markt für Fernsehrechte und auf dem Spielermarkt bisher unzureichend gewürdigt werden. Zunächst erschließt die Autorin in allgemeiner Form den Profisport und dessen uneinheitliches Begriffssystem begriffsbildend und systematisierend für die ökonomische Analyse. Sodann arbeitet sie den ökonomischen Kern des Regelungswerks der Major League Baseball und National Football League sowie des komplexen institutionellen Geflechts der Fußball-Bundesliga heraus. Auf diese Weise gelingt es zu zeigen, daß die Clubs der drei Ligen hinsichtlich der drei wichtigsten Absatzmärkte (Markt für Eintrittskarten, Markt für Fernsehrechte, Markt für Sponsorrechte) und dem bedeutendsten Faktormarkt (Spielermarkt) eine Vielzahl von kartellmäßigen Vereinbarungen getroffen haben, die den wirtschaftlichen Wettbewerb zwischen den Ligamitgliedern mit erheblich effizienzmindernder Wirkung beschränken. Die seitens der Ligaorganisationen vorgetragenen Rechtfertigungsargumente für die Regelungen erweisen sich meist als nicht tragfähig. Denn nur ein geringes Maß an Kartellierung ist zur Bereitstellung von Ligaspielen erforderlich. Die allokative und qualitative Effizienz auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten ließe sich erheblich verbessern, wenn die Träger der (Wettbewerbs-)Politik den Abbau der Wettbewerbsbeschränkungen durchsetzen würden. Entsprechend zeigt das Werk den (wettbewerbs-)politischen Handlungsbedarf in Deutschland und den USA auf. Das Buch ist für all jene sehr aufschlußreich, die sich mit dem Beziehungsgeflecht Sport, Fernsehen und Ökonomie, wie es die Professionalisierung und Kommerzialisierung des Sports hervorgebracht hat, allgemein sowie speziell im deutschen Profifußball und in den USamerikanischen Mannschaftssportarten Baseball und Football beschäftigen möchten.
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Kartelle im Profisport, Susanne Parlasca
- Language
- Released
- 1993
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- Title
- Kartelle im Profisport
- Language
- German
- Authors
- Susanne Parlasca
- Publisher
- Verl. Wiss. und Praxis
- Released
- 1993
- ISBN10
- 3928238434
- ISBN13
- 9783928238434
- Category
- University and college textbooks
- Description
- Obwohl im Zuge rasant steigender Fernseh- und Sponsorerlöse die wirtschaftliche Bedeutung des Profisports in Deutschland in den letzten 10 Jahren ständig gestiegen ist und inzwischen ein beachtliches Niveau erreicht hat, das sich den kommerziell geprägten USamerikanischen Verhältnissen immer weiter annähert, sind sportökonomische Untersuchungen in Deutschland bislang rar. Ziel der Arbeit ist es, diese Lücke für das Gebiet der Wettbewerbspolitik durch die Analyse der Wettbewerbsverhältnisse im Fußball, Baseball und Football zu schließen, da nach Ansicht der Verfasserin die mit Ligaorganisationen verbundenen Wettbewerbsbeschränkungen zwischen den Ligamitgliedern von den Wettbewerbsbehörden und politischen Instanzen in Deutschland und den USA insbesondere auf dem Markt für Fernsehrechte und auf dem Spielermarkt bisher unzureichend gewürdigt werden. Zunächst erschließt die Autorin in allgemeiner Form den Profisport und dessen uneinheitliches Begriffssystem begriffsbildend und systematisierend für die ökonomische Analyse. Sodann arbeitet sie den ökonomischen Kern des Regelungswerks der Major League Baseball und National Football League sowie des komplexen institutionellen Geflechts der Fußball-Bundesliga heraus. Auf diese Weise gelingt es zu zeigen, daß die Clubs der drei Ligen hinsichtlich der drei wichtigsten Absatzmärkte (Markt für Eintrittskarten, Markt für Fernsehrechte, Markt für Sponsorrechte) und dem bedeutendsten Faktormarkt (Spielermarkt) eine Vielzahl von kartellmäßigen Vereinbarungen getroffen haben, die den wirtschaftlichen Wettbewerb zwischen den Ligamitgliedern mit erheblich effizienzmindernder Wirkung beschränken. Die seitens der Ligaorganisationen vorgetragenen Rechtfertigungsargumente für die Regelungen erweisen sich meist als nicht tragfähig. Denn nur ein geringes Maß an Kartellierung ist zur Bereitstellung von Ligaspielen erforderlich. Die allokative und qualitative Effizienz auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten ließe sich erheblich verbessern, wenn die Träger der (Wettbewerbs-)Politik den Abbau der Wettbewerbsbeschränkungen durchsetzen würden. Entsprechend zeigt das Werk den (wettbewerbs-)politischen Handlungsbedarf in Deutschland und den USA auf. Das Buch ist für all jene sehr aufschlußreich, die sich mit dem Beziehungsgeflecht Sport, Fernsehen und Ökonomie, wie es die Professionalisierung und Kommerzialisierung des Sports hervorgebracht hat, allgemein sowie speziell im deutschen Profifußball und in den USamerikanischen Mannschaftssportarten Baseball und Football beschäftigen möchten.