Temperaturgeführte Prozesssteuerung beim Umformen von Aluminiumblechen
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Die Anwendbarkeit der Halbwarmumformung von Aluminiumblechen beim Ziehen von unregelmäßigen Bauteilen wurde hier exemplarisch für ein bestimmtes Ziehteil nachgewiesen. Bei Ziehteilen von anderer Geometrie muß das Temperaurfeld an die Bauteilgeometrie angepaßt werden. Dabei können die hier vorgestellten Strategien sicherlich eine Hilfe sein, ein für alle Ziehteile, gültiges Patentrezept konnte jedoch nicht entwickelt werden. Hier ergibt sich ein ähnliches Problem wie auch bei der konventionellen Ziehtechnik Der Vorgang ist so komplex, daß er sich einer einfachen Betrachtung entzieht. Daher muß die Ermittlung eines geeigneten Temperaturfeldes empirisch oder durch Einsatz der Finite-Elemente-Methode geschehen. Die Halbwarmumformung von Aluminiumziehteilen ermöglicht die Fertigung von Bauteilen, die mit konventioneller Ziehtechnik aus diesem Werkstoff nicht herstellbar sind. Von Seiten der Hochschule konnte nachgewiesen werden, daß das Verfahren grundsätzlich funktioniert. Es liegt jetzt an der Industrie, hier Entwicklungsarbeit zu leisten und eine Übertragung der Ergebnisse durchzuführen. Die hier vorgestellte Ziehtechnik steckt noch in ihren Anfängen, wie bei jedem neuen Verfahren müssen zunächst Erfahrungen gesammelt werden. Die partielle Erwärmung macht den Prozeß schwieriger beherrschbar, hier sind also entsprechende Erfahrungen notwendig, um das Verfahren in einer Serienfertigung in den Griff zu bekommen. Derzeit erscheint ein Einsatz des Verfahrens in der Großserienfertigung nicht realistisch. Besonders die durch die Aufheizung der Teile bedingten langen Bearbeitungszeiten erscheinen problematisch. Es wäre jedoch denkbar, das Verfahren zunächst bei der Fertigung von Kleinserien zu testen. Geeignet wären hier besonders Teile, die bei Raumtemperatur schon fast gezogen werden können und bei denen nur noch ein kleiner Schritt getan werden muß.