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Die Lyrik von Jakob Michael Reinhold Lenz ist bislang wenig beachtet, obwohl seine Gedichte in der Gattungsgeschichte innovativ und thematisch originell sind, ähnlich wie seine Dramen und Prosatexte. Besonders hervorzuheben ist der Gedichttyp der „lyrischen Selbstreflexion“, der Lenz einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Gattung während des Sturm und Drang leistet. Der Autor präsentiert ausführliche Einzelinterpretationen exemplarischer Gedichte und vergleicht diese mit anderen zeitgenössischen Formen, wie Klopstocks Odendichtung und Goethes „Erlebnislyrik“. Dabei werden die funktionalen und strukturellen Eigenarten von Lenzens Lyrik herausgearbeitet. Im Kontext des bürgerlichen Selbstverständnisses des 18. Jahrhunderts wird das spezifische Weltverhältnis seiner Gedichte analysiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem neuartigen Anspruch auf Selbstverwirklichung, dem sich wandelnden Verhältnis von Diesseitigkeit und Transzendenz, den Geschlechterbeziehungen sowie der Thematisierung von Selbstentfremdung und innerer Gespaltenheit. Auf Basis dieser Analysen werden in zwei Kapiteln Thesen zur Differenzierung des einseitigen Bildes der Lyrik des Sturm und Drang entwickelt, das bislang stark an Goethes Gedichten orientiert war.
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Jakob Michael Reinhold Lenz als Lyriker, Mathias Bertram
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- Released
- 1994
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